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Foto: AUTO1 Group AG
13.07.2022 Jan-Paul Fóri

Auto1: Sand im (Wachstums-)Getriebe

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Auto1

Der Online-Gebrauchtwagenhändler Auto1 hat am Dienstagmorgen seine vorläufigen An- und Verkaufszahlen für das zweite Quartal veröffentlicht. Zwar steigerte die Automobilplattform, zu der die Marken Auto1.com, Autohero und wirkaufendeinauto.de gehören, die Zahl der angekauften und verkauften Fahrzeuge gegenüber dem Vorjahr erneut – die Dynamik ließ jedoch deutlich nach. 

Konkret steigerte Auto1 die Zahl der Fahrzeugankäufe im Retail-Segment – dass die Aktivitäten im Geschäft mit Privatpersonen widerspiegelt – gegenüber dem zweiten Quartal 2021 um 62,5 Prozent auf 20.050 Kfzs. Die Verkaufszahlen kletterten derweil auf 15.750 Fahrzeuge, ein Plus von rund 87 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Das Rohergebnis pro verkauftem Fahrzeug, also die Differenz aus An- und Verkaufspreis, dürfte gemäß den Konzernerwartungen mit 980 Euro rund 170 Prozent höher als im Vergleichsquartal ausfallen. 

Beim Geschäft mit Autohändlern, das in der Merchant-Sparte erfasst wird, lief es hingegen deutlich schleppender: Das Rohergebnis pro verkauftem Fahrzeug kletterte laut den Eckdaten lediglich von 704 auf 720 Euro. Die Zahl der Fahrzeugankäufe stieg um sieben Prozent auf 141.350 Kfzs und die Verkaufszahlen legten um zwölf Prozent auf 150.350 Fahrzeuge zu.

Im Vorquartal präsentierte Auto1 hingegen noch deutlich höhere Wachstumsraten: Im Q1 2022 hatte der Konzern die Verkaufszahlen gegenüber Vorjahresquartal (Q1 2021) im Retail-Geschäft um rund 86 Prozent und im Merchant-Segment immerhin um 26 Prozent gesteigert. Damit war die Wachstumsdynamik bei der Zahl der verkauften Fahrzeuge im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres im Vergleich mit dem Jahresauftaktquartal rückläufig.

Auto1 (WKN: A2LQ88)

An der Börse brannte die Auto1-Aktie am Dienstagvormittag ein Strohfeuer ab: Nachdem der Kurs zum Handelsbeginn in der Spitze um rund fünf Prozent zulegte, drehten die Papiere ins Minus und verloren zuletzt rund vier Prozent. Damit rückt das Rekordtief bei 6,60 Euro in greifbare Nähe und könnte in Kürze erneut getestet werden. 

Ursache für das Intraday-Reversal dürften zumindest teilweise auch die jüngsten Analystenkommentare sein, die kaum unterschiedlicher ausfallen könnten: Während die kanadische Investmentbank RBC die Aktie unverändert mit "Outperform" und einem Kursziel von 35 Euro einstuft, sieht JPMorgan-Analyst Marcus Diebel die Lage deutlich weniger rosig und rät bei einem Kursziel von 12 Euro weiterhin zum Untergewichten der Auto1-Papiere.

DER AKTIONÄR bleibt bei Auto1 weiter skeptisch. So ist es nach wie vor fraglich, ob das Unternehmen wegen der geringen Margen im Gebrauchtwagenhandel bei gleichzeitig hohen Marketingausgaben für das Sponsoring der Fußballklubs PSG und Herta BSC oder die Serienpartnerschaft der DTM und exzessiver TV-Werbung jemals nachhaltig Gewinne erwirtschaftet. Anleger sollten die Aktie weiter meiden.

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