Die Gerüchte liefen heiß, jetzt ist es offiziell: Die US-Beteiligungsgesellschaft KKR wird den deutschen IT-Dienstleister Datagroup übernehmen. Die Nachricht sorgt bei den Datagroup-Aktionären für jede Menge Euphorie. KKR setzt seinen schnellen Transaktionskurs damit ungebremst fort.
Wie aus der offiziellen Mitteilung hervorgeht, will KKR ein Übernahmeangebot zu einem Preis von 54 Euro je Aktie (rund 61 Dollar) verbreiten. Dies entspricht einem Aufschlag von 33 Prozent auf den Schlusskurs vom Dienstag. Im Zuge der Transaktion wird Max Hans-Hermann Schaber, Gründer von Datagroup und Vorsitzender des Aufsichtsrats, seinen 54-prozentigen Anteil an eine von KKR kontrollierte Holdinggesellschaft übertragen. KKR und die Familienholding von Schaber werden das Unternehmen künftig gemeinsam langfristig kontrollieren. Der Abschluss der Übernahme wird im dritten Quartal dieses Jahres erwartet.
Erfolgreiche Strategie
Der Deal ist Teil einer Reihe von Transaktionen im Umfang von insgesamt acht Milliarden Dollar, die KKR allein in der vergangenen Woche angekündigt hat – und das in einem volatilen Marktumfeld. Diese Strategie hat der Konzern bereits in Corona-Zeiten angewendet, während andere Private-Equity-Firmen angesichts der unsicheren wirtschaftlichen Lage und gestiegener Finanzierungskosten aktuell zögern. KKR hat dabei einen entscheidenden Vorteil: die Fähigkeit, Transaktionen aus eigener Kraft zu finanzieren. Mittlerweile verwaltet KKR über 600 Milliarden Dollar an Vermögenswerten in den Bereichen Private Equity, Kredit, Infrastruktur und Immobilien.
Die Aktie der Datagroup-Aktie schießt nach der Übernahme-Bestätigung in die Höhe, bereits am Vortag sorgte das Gerücht für zweistellige Kursgewinne. Es beweist: Nebenwerte rücken wieder in den Fokus. Die besten Unternehmen aus der zweiten und dritten Reihe finden Sie im Real-Depot.
KKR gehört wie Berkshire Hathaway, BlackRock und Blackstone zu den großen Beteiligungs- und Private-Equity-Gesellschaften, die durch strategische Investments die Märkte domnieren. Aus diesem Grund hat DER AKTIONÄR den Investment Legends Index ins Leben gerufen. Dieser umfasst neben KKR neun weitere Gesellschaften, die über innovativen Ansätze und erhebliche Kapitalressourcen verfügen. Den Link zum Index finden Sie hier.