Schmuggler, Schwarzmärkte, Milliardenpreise – und Nvidia mittendrin. Der KI-Star erlebt in China einen ungerwarteten Nachfrageboom. Dabei ist der Verkauf seiner leistungsstärksten Chips dort verboten. Der illegale Handel zeigt vor allem eins: Ohne die Chips von Nvidia geht nichts.
Die höchste Auszeichnung für ein Produkt? Wenn Kunden es selbst dann unbedingt haben wollen, wenn es verboten ist. Genau das ist aktuell der Fall bei Nvidias B200-Chip. Der chinesische Schwarzmarkt für einen der aktuell leistungsstärksten KI-Prozessoren boomt. Wie die zunächst die Financial Times berichtete sind zwischen April und Juni trotz Exportverboten an Nvidia-Chips im Wert von über eine Milliarde Dollar illegal ins Land gelangt.
Der B200 gilt als wichtiger Bestandteil vieler KI-Anwendungen. Unter anderem von OpenAI und Meta nutzen ihn. Und trotz Verboten in China tauchen die Chips seit Monaten auf dubiosen Kanälen auf: in Rechenzentren, in geheimen Gruppen auf Social Media, sogar als Komplett-Racks für den sofortigen Einsatz in Serverfarmen. Manche Händler bieten „Sofortabholung vor Ort“ an, die Ware ist oft originalverpackt von Nvidia-Partnern wie Supermicro, Dell oder Asus. Natürlich ohne Support – ein Punkt, den Nvidia selbst betont. „Ohne autorisierten Kundendienst ist das ökonomisch wie technisch ein Irrweg“, erklärt das Unternehmen.
Doch der Handel floriert und offenbart, wie weit Nvidia der Konkurrenz enteilt ist. Die B200-Racks kosten in China bis zu 500.000 Dollar – rund 50 Prozent mehr als in den USA. Unternehmen zahlen den Aufpreis, weil Alternativen fehlen. Die eigentlich erlaubten H20-Chips sind deutlich schwächer und erst seit kurzem wieder für China zugelassen. Klar ist: Die Nvidia-Chips sind ein strategisches Gut.
Chinas Schwarzmarkt zeigt: Nvidia ist der Konkurrenz voraus. Die Chips sind begehrt, der KI-Hype sollte langfristig für Wachstum sorgen. Die jüngsten Rekordzahlen beim Nvidia-Zulieferer SK Hynix deuten zudem auf ein weiteres positives Quartal für den Chip-Riesen an. Anleger bleiben an Bord.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Nvidia Corp..
Aktien der Nvidia Corp. befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.
24.07.2025, 19:20