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21.01.2022 Thomas Bergmann

Xetra-Schluss: DAX kämpft – Deutsche Börse läuft vorne weg, Gamesa schockt, Tech unter Druck

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DAX

Die Anleger am deutschen Aktienmarkt sind angesichts der hohen Inflation und der erwarteten geldpolitischen Straffungen in den USA sehr nervös. Nach der jüngsten Stabilisierung herrschte am Freitag Ausverkaufsstimmung. Immerhin konnte sich der DAX in den letzten Minuten wieder etwas erholen und die wichtige 200-Tage-Linie beinahe zurückerobern.

Der deutsche Leitindex verlor zeitweise fast drei Prozent, aus dem Handel ging er mit minus 1,94 Prozent bei einem Stand von 15.603,88 Punkten. Damit schloss er etwa sieben Zähler unterhalb der wichtigen 200-Tage-Linie. Die Wochenbilanz fällt mit einem Minus von rund 1,8 Prozent ebenfalls sehr schwach aus.

Kam der DAX im Vergleich mit den Technologie-Indizes an der New Yorker Nasdaq bislang recht glimpflich davon, scheint er sich nun dem Druck aus dem Technologiesektor nicht mehr länger entziehen zu können. Auch der MDAX der mittelgroßen Börsentitel geriet am Freitag in den Abwärtssog, er schloss 2,03 Prozent tiefer bei 33.642,36 Punkten.

Ein schwacher Ausblick des US-Streaminganbieters Netflix setzte bereits vor dem Wochenende der angeschlagenen Stimmung weiter zu. "Steigende Zinsen und dann noch niedrigere Wachstumserwartungen", kommentierte dies Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets. Seiner Ansicht nach könnten die hohen Kursverluste für Netflix "symptomatisch sein für das, was dem Aktienmarkt in den kommenden Wochen und Monaten noch bevorsteht".

Unter den Techwerten und Pandemie-Gewinnernim DAX verloren am Freitag die Aktien des Chipkonzerns Infineon 3,4 Prozent und jene des Essenslieferdienstes Delivery Hero 5,6 Prozent.

Noch viel schlimmer aber sah es für Siemens Energy aus mit einem Kurseinbruch von 16,6 Prozent. Unter der Last einer erneuten Gewinnwarnung der Windkraft-Tochter Siemens Gamesa wurden die Anteile erstmals seit Ende 2020 wieder unter 20 Euro gehandelt und kosteten zum Handelsende etwas mehr als 19 Euro.

Oddo BHF stufte sie ab. Die abermalige Gewinnwarnung von Gamesa sei nun eine zu viel, hieß es. Analyst Akash Gupta von JPMorgan bezeichnete den Windkraft-Anlagensektor wegen der Unsicherheiten sogar als derzeit "nicht investierbar".

Die Aktien von Siemens Gamesa rutschten in Madrid um 14 Prozent ab. Hierzulande traf die Verkaufswelle auch die Papiere des Windkraftkonzerns Nordex, die im Nebenwerteindex SDAX 8,1 Prozent verloren.

Nach Jahreszahlen und Ausblick rutschten zudem die Titel von Secunet um 5,3 Prozent ab. Im November hatte der IT-Dienstleister mit einer pessimistischeren Prognose die Anleger geschockt. Diese Prognose wurde nun zwar bestätigt, im Abwärtssog der Techwerte reichte das den Anlegern aber nicht.

DAX (WKN: 846900)

Die Erholung im DAX zum Handelsende hin lässt hoffen, dass in der kommenden Woche ein Erholungsversuch gestartet wird. Sollte der DAX aber wieder unter den GD200 fallen, drohen Verluste bis in den Bereich von 15.300. Der DAX-Inliner mit der WKN SF5XBS wird nicht angetastet.

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