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24.04.2022 Martin Mrowka

Neue Börsen-Woche hält diverse Risiko-Faktoren für DAX und Co bereit – es gibt aber auch Chancen

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DAX

Die Maßnahmen der US-Notenbank zur Bekämpfung der hohen Inflation bleiben auch hierzulande ein wichtiges Thema. Fed-Chef Jerome Powell hat einen großen Zinsschritt für Anfang Mai angedeutet und damit die gute Marktstimmung zuletzt kippen lassen. In Deutschland kommt zudem die Berichtssaison ins Laufen. Der Wochenausblick.

Am Freitag sorgte die Furcht vor steigenden Zinsen am deutschen Aktienmarkt für Verkäufe. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen stieg angesichts der hohen Inflation und konjunktureller Risiken auf den höchsten Stand seit fast sieben Jahren. Und in den USA scheint eine Zinserhöhung um 0,50 Prozentpunkte Anfang Mai fast schon sicher. Hinzu kommt mit der Präsidentschaftswahl in Frankreich ein weiterer Risikofaktor für die Aktienmärkte.

Der DAX ging bei 14.142 Punkten ins Wochenende. Die zwischenzeitlichen Gewinne wandelten sich auf Wochensicht in ein Minus von 0,15 Prozent. Nachbörslich ging es nach schwacher Wall-Street-Entwicklung weiter abwärts Richtung 14.000-Punkte-Marke. Am Sonntag-Morgen taxierte der Broker IG den Weekend-DAX bei knapp 14.030 Zählern.

Bei etwa 13.900 träfe der Leitindex auf charttechnische Unterstützung. Dort hatte der DAX sein April-Tief. Das Bild würde sich deutlich aufhellen, wenn der kurzfristige Abwärtstrend seit Januar demnächst bei gut 14.500 Punkten nachhaltig überwunden werden würde.

DAX (WKN: 846900)

Ein politisches Beben dürfte den Finanzmärkte bevorstehen, wenn die Rechtspopulistin Marine Le Pen am heutigen Sonntag wider Erwarten zu Frankreichs Präsidentin gewählt werden sollte. Zwar lag Amtsinhaber Emmanuel Macron in Umfragen zuletzt vorne. "Angesichts der schwer vorherbestimmbaren Wahlbeteiligung linksorientierter Wähler ist das Überraschungspotenzial jedoch nicht zu unterschätzen", schreibt Ulf Krauss von der Helaba.

Auch die SPD-Europapolitikerin Katarina Barley hat vor der Stichwahl um das Präsidentenamt in Frankreich und der Parlamentswahl in Slowenien vor einem möglichen Sieg anti-europäischer Kräfte gewarnt. Das Ergebnis aus Paris wird nach 20 Uhr erwartet.

Aussagekräftige Konjunkturdaten

Wie Unternehmen allgemein auf die aktuellen Risiken schauen, dürfte im Ifo-Geschäftsklima-Index deutlich werden, der am Montag veröffentlicht wird. Es sei offensichtlich, dass sich der Ukraine-Krieg, der Lockdown in China und der Inflationsschock darin niederschlagen werden, schreibt Krauss. "Die Frage ist nur, wie groß der Rückgang sein wird." Mit schlimmen Überraschungen sei aber eher nicht zu rechnen.

Mit dem deutschen Bruttoinlandsprodukt für das erste Quartal steht am Freitag ein weiterer Einblick in die konjunkturelle Entwicklung bevor. Experten der Commerzbank haben zwar noch eine hauchdünne Steigerung um 0,75 Prozent auf dem Zettel. "Doch für das zweite und dritte Quartal gehen wir von einer Stagnation in Deutschland aus." 

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Keine guten Nachrichten sind zudem von der Inflation in der Eurozone zu erwarten, die ebenfalls am Freitag beziffert wird. Sie könnte die Diskussion um die Zinswende befeuern, in der Mitglieder der Europäischen Zentralbank zuletzt öffentlich mehr Tempo forderten. Im Gespräch war eine erste Zinserhöhung bereits im Juli. Und: "Die hohen Inflationsraten im Euroraum unterstützen die Sichtweise der geldpolitischen Falken", schreiben die Experten der Commerzbank.

11 DAX-Konzerne mit Quartalszahlen

Unter diesen Bedingungen müssen Unternehmen in der neuen Woche ihren Investoren erklären, wie es weitergeht. Die Anleger werden nun angesichts des unsicheren Wirtschaftsumfeldes bei den Quartalszahlen vor allem auf die Prognosen der Unternehmen achten. Da schlummern durchaus Chancen.

Im DAX öffnet am Montag die Deutsche Börse ihre Bücher. Ihre Aktien gehören im deutschen Leitindex zu den wenigen Gewinnern im laufenden Jahr, und der Konzern dürfte Experten zufolge noch ein rosiges Jahr vor sich haben. Auch, weil er qua Geschäftsmodell von den mitunter heftigen Schwankungen an den Finanzmärkten profitiert.

Während am Dienstag vor allem US-Riesen wie Alphabet und Microsoft im Blick stehen, drängen sich am Mittwoch die DAX-Konzerne. Neben Mercedes-Benz, Puma, Qiagen und Symrise wird auch die Deutsche Bank ihr Zahlenwerk präsentieren.

Die starken Erträge der US-Banken im Aktienhandel ließen zwar positive Rückschlüsse auf die europäischen Institute zu, kommentiert Analyst Eoin Mullany von der Privatbank Berenberg. Wegen geopolitischer Unsicherheiten und volatiler Märkte könnte aber die Ausstattung mit Kernkapital ein Problem werden.

Am Donnerstag geht es dann neben DAX-Schwergewicht Linde, BASF und MTU Aero Engines mit den Sorgenkindern HelloFresh und Delivery Hero weiter. Mit Kursverlusten von 44 beziehungsweise 66 Prozent sind sie die großen DAX-Verlierer im laufenden Jahr.  Immerhin: Die Lieferando-Mutter Just Eat Takeaway hat der Branche mit ihrer optimistischeren Prognose jüngst etwas Hoffnung gemacht.

Auch diverse Unternehmen aus MDAX und SDAX legen ihre Quartalszahlen vor. Zudem halten diverse Konzerne ihre Hauptversammlungen ab.  (Mit Material von dpa-AFX)


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