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Inflation: Das Schreckgespenst weicht – allmählich

Inflation: Das Schreckgespenst weicht – allmählich
Foto: Cemile Bingol/iStockphoto
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Markus Bußler 13.12.2022, 17:23 Markus Bußler

Die Inflation hat die meisten Industrienationen noch immer fest im Griff. Doch die Zeichen, dass das Top hinter uns liegt und Verbraucher aber auch Anleger allmählich wieder aufatmen können, mehren sich. In den USA hat sich die Inflation im November stärker als erwartet abgeschwächt.

Gegenüber dem Vorjahresmonat stiegen die Verbraucherpreise um 7,1 Prozent, wie das Arbeitsministerium heute mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit einem Rückgang der Rate auf 7,3 Prozent gerechnet, nach 7,7 Prozent im Vormonat.

„Der Anstieg der Inflationsraten wurde unterschätzt und jetzt wird der Rückgang unterschätzt. Wie die fünf großen Inflationsausbrüche zwischen den 1940er und 1980er Jahren zeigen, fällt die Inflationsrate nach einem deutlichen Anstieg wieder rapide. Dieser Mechanismus muss verstanden werden. In den kommenden Monaten geht es weiter steil bergab“, kommentiert Thomas Gitzel von der VP Bank die Zahlen.

Insbesondere mit Blick auf die laufende Sitzung der US-Notenbank sind die Zahlen interessant. Morgen wird die Fed ihren Zinsentscheid bekanntgeben. „Nach diesen Inflationsdaten ist es nahezu sicher, dass die US-Notenbank auf ihrer morgigen Gremiensitzung nicht abermals einen 'Jumbo'-Zinsschritt um 0,75 Prozentpunkte beschließen wird. Wir halten daher an unserer, seit geraumer Zeit vertretenen Auffassung fest, dass die US-Notenbank ihr Zielband für den Tagesgeldsatz 'nur' um 0,50 Prozentpunkte hochhieven wird. Aber auch eine Leitzinsanhebung um nur 0,25 Prozentpunkte ist nun nicht mehr völlig ausgeschlossen", sagt Dirk Chlench, Volkswirt der Landesbank Baden-Württemberg.

Diese Ansicht vertreten auch Bernd Weidensteiner und Christoph Balz von der Commerzbank. Ihrer Ansicht nach habe sich das Bild einer abflauenden Inflation mit den heutigen Zahlen weiter verfestigt. „Es dürfte die Fed erleichtern, dass sich auch die Kerninflation im zweiten Monat in Folge relativ zahm gibt. Es gibt daher für die Fed keine Notwendigkeit mehr, weitere Jumbo-Schritte von 0,75 Prozentpunkten nachzulegen. Die für die morgige Fed-Sitzung allgemein erwartete Verkürzung des Zinsschritts auf 0,50 Prozentpunkte kann als nahezu sicher gelten."

Für Aktien, Rohstoffe und auch Edelmetalle sind das gute Nachrichten. Die starken Zinsschritte hatten die US-Dollar zu einem Höhenflug verholfen und andere Assets unter Druck gesetzt. In den vergangenen Wochen hat sich dieses Bild allmählich umgekehrt.

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