++ Top-Aktien gegen die Mega-Inflation ++
15.07.2019 Martin Mrowka

Diese 7 Themen sollten Anleger am Montag beachten

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In der neuen Börsenwoche dürfte zunehmend die allmählich ins Laufen kommende Bilanzsaison der Unternehmen den Takt an den Märkten bestimmen. Zunächst öffnen in den USA mehrere Großbanken ihre Bücher, was auch die Kurse der hiesigen Geldhäuser beeinflussen könnte. Was heute hierzulande die Kurse bewegen könnte, folgt nun.

So sieht es am Morgen an der Börse aus: Mit guten Vorgaben aus China und dem späten US-Aktienhandel am Freitag dürfte es am deutschen Aktienmarkt zum Wochenbeginn leicht aufwärts gehen. Vor Xetra-Handelsstart wurde der deutsche Leitindex am Montagmorgen 0,3 Prozent höher auf 12.351 Punkte taxiert.

In der vergangenen Woche war der deutsche Leitindex allerdings hinter der Rally am US-Markt zurückgeblieben und hatte - nach dem starken Anstieg im Juni - eine Korrektur vollzogen. (Eine Wochenbilanz mit den Top- und Flop-Aktien aus Deutschland finden Sie hier.) Die Investoren hierzulande blieben zuletzt zwischen der Aussicht auf eine lockerere Geldpolitik der Notenbanken und ihren Konjunktursorgen gefangen. Ganz anders die Wall Street: Dort schien zuletzt die Rekordjagd nicht zu stoppen. Am Freitag hatten die US-Indizes im späten Handel immer mehr zugelegt und nur knapp unter dem Tageshoch geschlossen. Was von Anlegern heute beachtet werden sollte.

1. Vorgaben aus den USA

Die Kette immer neuer Börsenrekorde in den USA ist auch am letzten Handelstag der Woche nicht abgerissen. Die Aussicht auf sinkende Zinsen bei einer gleichzeitig soliden Konjunktur trieb Anleger am Freitag erneut in Aktien. Sowohl der Dow Jones Industrial als auch der breit gefasste S&P 500 und der technologielastige Nasdaq 100 erklommen neue Höchststände. Der Dow rückte um 0,9 Prozent auf 27.332 Punkte vor. Auf Wochensicht verbuchte er ein Plus von 1,5 Prozent. Seit Jahresbeginn sind es bereits gut 17 Prozent.

2. Vorgaben aus Fernost

Im Reich der Mitte wurden heute bereits wichtige Konjunkturdaten veröffentlicht. In China fielen Daten aus dem Einzelhandel und zur Industrieproduktion im Juni robust aus. Zudem ging das Wachstum von Chinas Wirtschaft im zweiten Quartal zwar zurück, erfüllte aber die Erwartungen von Experten. Unter dem Druck des Handelskrieges mit den USA hat sich das Wachstum in China im zweiten Quartal des Jahres auf 6,2 Prozent verringert. Wie das Statistikamt am Montag in Peking berichtete, erreichte das Wachstum seit Jahresanfang insgesamt noch einen Zuwachs von 6,3 Prozent.

Die insgesamt positiv aufgenommenen Daten aus China haben am Montag die Börsen des Landes gestützt. So legte der CSI 300, der die 300 größten börsennotierten Unternehmen vom chinesischen Festland beinhaltet, zuletzt um 0,2 Prozent zu. In Hongkong notierte der Hang Seng kurz vor Handelsschluss ebenfalls moderat im Plus. In Japan wurde wegen eines Feiertags (Tag des Meeres) nicht gehandelt.  

3. Konjunkturdaten

Am Montag stehen nur wenig Veröffentlichungen auf der Agenda. Das Bundeswirtschaftsministerium gibt am Vormittag seinen Monatsbericht für Juli bekannt. Um 14.30 Uhr deutscher Zeit wird dann in den USA der Empire State-Index veröffentlicht.

Die deutschen Exporte nach Russland sind trotz der anhaltenden EU-Sanktionen zuletzt leicht gestiegen. Im vergangenen Jahr wurden Waren im Wert von 25,9 Milliarden Euro nach Russland exportiert, wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine schriftliche Anfrage des Linken-Abgeordneten Dietmar Bartsch hervorgeht. Das sind gut 130 Millionen Euro mehr als 2017. Die Exporte folgten "weitgehend der Konjunkturentwicklung der Russischen Föderation", heißt es in der Antwort.

4. Unternehmens-News

In der vergangenen Woche hatten erneut mehrere Unternehmen ihre Gewinnerwartungen zurückgeschraubt, darunter der Chemiekonzern Chemiekonzern BASF, der Maschinenbauer Aumann und auch - zum zweiten Mal binnen kurzer Zeit - der Autobauer Daimler. Experten schließen insbesondere in der durch Handelskrieg und Diesel-Krise gebeutelten Autoindustrie weitere Senkungen der Unternehmensziele nicht aus.

Abseits der Bilanzen steht auf Unternehmensseite zu Wochenbeginn einmal mehr der Pharma- und Agrarchemie-Konzern Bayer im Blick. An diesem Montag könnte in einem der zahlreichen Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit seinem Unkrautvernichter Glyphosat ein US-Gericht über den Schadenersatz für den an Krebs erkrankten Kläger befinden. Am Wochenende hatte der US-Richter den Antrag von Bayer abgelehnt, das Verfahren neu aufzurollen. Letzteres habe wenig überrascht, erklärte ein Händler. Nun komme es vor allem darauf an, inwieweit die Schadenersatzsumme reduziert werde, nachdem eine Jury dem Kläger bereits 80 Millionen Dollar zugebilligt habe.

Vorbörslich gestärkt präsentierten sich unterdessen die Papiere der Hamburger Biotech-Unternehmens Evotec. Das Unternehmen stärkt durch die Übernahme eines bestimmten Portfolios des Kölner Instituts Ncardia samt Expertenteam seine Zellforschung.

Daneben sollten Anleger die Immobilienbranche im Blick haben: Die Experten der HSBC überarbeiteten ihre Kursziele für zahlreiche Sektormitglieder und sprachen dabei eine Kaufempfehlung für Ado Properties aus.

Die Telekom-Tochter T-Mobile US wird ab heute neu im S&P-500-Index gelistet.

5. Quartalszahlen

Während es hierzulande noch ruhig bleibt, veröffentlicht heute (14 Uhr MESZ) die US-Großbank Citigroup ihre Quartalszahlen.

6. Amazon-Streik

Beim Online-Händler Amazon wird nach Angaben der Gewerkschaft Verdi gestreikt. Betroffen sind alle sieben Amazon-Standorte: Werne und Rheinberg in Nordrhein-Westfalen, Leipzig, Graben bei Augsburg, Koblenz sowie die zwei Standorte im osthessischen Bad Hersfeld. Anlass für den aktuellen Streik ist der bis einschließlich Dienstag laufende Aktionstag "Prime-Day" mit Sonderangeboten für Stammkunden. Die Arbeitsniederlegungen laufen unter dem Motto "Kein Rabatt auf unsere Einkommen". Die Kollegen seien "ziemlich verärgert", sagte ein Vertreter der Gewerkschaft Verdi.

7. Iran-Konflikt

Ein mehrtägiger Besuch des iranischen Außenministers Mohammed Dschawad Sarif in den USA nährt Spekulationen über mögliche Annäherungsversuche zwischen Teheran und Washington. Sarif traf am Sonntag in New York ein. Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur IRNA will er am kommenden Mittwoch vor dem Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen eine Rede halten. Weitere Details über seine Termine in den USA wurden zunächst nicht bekannt. In Teheran kursieren Gerüchte, Sarif wolle in New York eventuell ein Treffen mit der amerikanischen Seite am Rande der UN-Vollversammlung im September vorbereiten. Offizielle Stellungnahmen gab es dazu nicht.

(Mit Material von dpa-AFX)

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