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06.08.2019 Martin Mrowka

DAX zeigt sich am Morgen überraschend stabil – Gute Post-Zahlen stützen

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DAX

In der Nacht sah es noch nach einem neuen Kursdebakel am Aktienmarkt aus. Doch mittlerweile haben sich die Wogen in Sachen Handelsstreit etwas geglättet. Eine Erholung am Aktienmarkt könnte wenigstens zwischenzeitlich gut tun. Auch die Quartalszahlen von Deutsche Post sorgen für Beruhigung. 

Nach dem Kursrutsch zum Wochenstart dürfte sich der deutsche Aktienmarkt am Dienstag zunächs stabil zeigen. Der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex signalisierte kurz vor Xetra-Handelsstart ein Plus von 0,3 Prozent auf 11.695 Punkte. Am Vortag hatte das wichtigste deutsche Börsenbarometer 1,8 Prozent eingebüßt.

Der Handelskrieg zwischen den USA und China eskaliert derweil weiter: Die US-Regierung brandmarkte China offiziell als ein Land, das den Kurs seiner Währung manipuliert, um sich damit unfaire Vorteile im internationalen Wettbewerb zu sichern. China hatte unmittelbar gestern seine Währung, den Yuan, abgewertet.

Die Nervosität der Investoren nimmt daher zu: Der S&P 500 Vix, ein Gradmesser für die Schwankungsintensität von US-Werten, stieg am Vortag auf den höchsten Stand seit Ende vergangenen Jahres. "Die Sorgen um den Handel drücken weltweit auf die Stimmung", sagte Analystin Katherine Alexakis von der Investmentbank Goldman Sachs. Allmählich hat der Markt jedoch eine überverkaufte Situation erreicht, die Chancen auf einen Rebound steigen. - Was heute Einfluss auf die Kurse haben dürfte.

Vorgaben aus den USA

Der tobende Handelskrieg zwischen China und den USA ließ zum Wochenauftakt die Kurse am US-Aktienmarkt fallen wie Steine. Der Leitindex Dow Jones Industrial sackte um 2,9 Prozent ab auf 25.717 Punkte. Der marktbreiten S&P 500 verlor ebenfalls 2,9 Prozent auf nun 2.844 Punkte. Beide Indizes hatten am Montag zwischenzeitlich sogar mehr als dreieinhalb Prozent verloren.

Vorgaben aus Fernost

Der immer weiter eskalierende Handelskrieg zwischen den USA und China hat die Börsen Asiens auch am Dienstag deutlich belastet. In Tokio schloss der Nikkei 225 um 0,7 Prozent tiefer bei 20.585 Punkten. An den chinesischen Festlandbörsen ging es für den CSI 300 um mehr als 2 Prozent abwärts und in Hongkong fiel der Hang Seng um 0,7 Prozent. So brandmarkten die USA China nun als Währungsmanipulator. Der Schritt hat zwar erst einmal wenig konkrete Auswirkungen. Allerdings könnten die USA in einigen Wochen oder Monaten damit noch höhere Zölle auf chinesische Waren begründen, sagte ein Händler.

Neuer Zoff um Mittelstreckenraketen

Nach der Auflösung des wichtigen INF-Abrüstungsvertrags für Atomwaffen hat China die USA vor der Stationierung von Mittelstreckenraketen in Asien gewarnt. China werde "alle notwendigen Maßnahmen ergreifen, um die nationalen Sicherheitsinteressen entschlossen zu verteidigen", teilte eine Sprecherin des Pekinger Außenministeriums mit. Man werde niemals untätig bleiben, um die eigenen Interessen zu schützen, und werde es keinem Land erlauben, Probleme in der "Nachbarschaft" zu verursachen.

Konjunkturdaten

Die Agenda an wichtigen Wirtschaftsterminen fällt heute übersichtlich aus. Die deutsche Industrie hat im Juni deutlich mehr Aufträge erhalten als erwartet. Die Bestellungen seien im Vergleich zum Vormonat um 2,5 Prozent gestiegen, teilte das Statistische Bundesamt am Morgen mit. Das war der deutlichste Zuwachs seit fast zwei Jahren. Analysten hatten im Mittel einen Anstieg um lediglich 0,5 Prozent erwartet.

Quartalszahlen

Unter den Einzelwerten dürften die Aktien von Deutsche Post im Anlegerfokus stehen. Im vorbörslichen Geschäft auf der Handelsplattform Tradegate stiegen sie im Vergleich zum Xetra-Schlusskurs vom Vortag um 1,8 Prozent. Der Logistik-Konzern erhöhte sein Ergebnisziel (Ebit) für das Gesamtjahr.

Das Umsatzwachstum des Konsumgüter-Konzerns Beiersdorf schwächte sich im zweiten Quartal wie erwartet ab. Das Konsumentengeschäft mit der Marke Nivea legte dabei deutlich stärker zu als die Klebstoffsparte Tesa. Die Jahresprognose wurde bestätigt. Beiersdorf-Anteilscheine gewannen auf Tradegate 0,6 Prozent.

Der sich derzeit im Umbau befindende Maschinenbauer Gea Group hält trotz eines Ergebnisrückgangs im zweiten Quartal an seinen Jahreszielen fest. Die Gea-Papiere verloren auf Tradegate 1,8 Prozent.

Der Verbindungstechnik-Spezialist Norma Group hat die Schwäche der Automärkte im zweiten Quartal deutlich zu spüren bekommen. Unter dem Strich ging der Überschuss um 32 Prozent zurück. Der Autozulieferer hatte Mitte Juli seine Umsatz- und Profitabilitätsziele für das laufende Jahr gekappt. Der verdüsterte Ausblick wurde nun bestätigt. Norma-Aktien fielen auf Tradegate um 0,7 Prozent.

Der Batteriekonzern Varta hob nach einem starken ersten Halbjahr seine Prognosen erneut an. Varta-Papiere zeigten sich auf Tradegate zuletzt kaum verändert.

Quartalszahlen legen heute unter anderem auch folgende Unternehmen vor: Heidelberger Druck, Kuka, Morphosys, Rolls-Royce, Schaeffler, SGL Group, Wacker Neuson, Walt Disney und Weight Watchers.

BGH urteilt zu Schadenersatz bei Flugausfällen

Am Vormittag könnte es interessant für die Aktien von Fluggesellschaften werden. Der Bundesgerichtshof (BGH) befasst sich ab 9 Uhr in Karlsruhe mit der Frage, ob die möglichen Arten von finanziellem Ausgleich für Flugausfälle und -Verspätungen addiert werden dürfen oder miteinander verrechnet werden müssen. In zwei strittigen Fällen haben Airlines die Kläger mit 600 Euro nach der EU-Fluggastrechte-Verordnung entschädigt. Diese wollen aber zusätzlich ihre Extraausgaben voll erstattet bekommen.

Mit Material von dpa-AFX

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