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11.02.2024 Martin Mrowka

DAX-Ausblick: Neue US-Daten als Schicksal auch für deutsche Aktien?

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DAX

Nach dem neuen Rekordhoch am vergangenen Dienstag warten die DAX-Anleger nun auf neue Impulse. Als Triebfeder könnten in der neuen Woche ermutigende Unternehmens-Gewinne und wieder aufwallende Zinssenkungs-Fantasien dienen. Auch Inflationsdaten aus den USA, wo Nasdaq und S&P-500 neue Höhen erreichten, dürften die Aktien bewegen. – Der Wochenausblick.

Die vor allem psychologisch wichtige Marke von 17.000 Punkten bleibt für den DAX noch eine Hürde. Am Freitag näherte sich der Leitindex der runden Marke wieder bis auf wenige Punkte, rutschte jedoch zurück. Der deutsche Leitindex beendete den Xetra-Handel schließlich bei 16.926,50 Zählern, womit er sich im Wochenverlauf stabil zeigte. Am Dienstag hatte der DAX bei Der MDAX schloss am Freitag bei 25.728 Zählern.

Es bleibt abzuwarten, von welcher Seite die Impulse für den DAX letztlich kommen werden – und ob sie stark genug sind, den deutschen Leitindex aus seiner zuletzt engen Spanne zu reißen. Denn derzeit hat sich der DAX laut Chart-Analyst Martin Utschneider auf Rekordniveau geradezu "festgebissen". Die Widerstände lägen zwischen 17.005 und dem Rekordhoch knapp 17.050 Punkten. Auf der Unterseite liege etwas unter 16.800 Punkten eine "beachtenswerte charttechnische Auffanglinie". Allgemein sei in der aktuellen Situation "Geduld weiterhin gefragt".

"Es fehlt einfach an Katalysatoren oder positiven Nachrichten, die den Ausbruch begünstigen", kommentierte Konstantin Oldenburger vom Broker CMC Markets. Die Zeit für eine Pause scheint gekommen. Generell bleibt die Stimmung am Markt aber gut: Sorgen über vorerst weiter hohe Leitzinsen in den USA wurden zuletzt von der Hoffnung auf eine robuste Wirtschaftsentwicklung abgefedert.

DAX (WKN: 846900)

US-Verbraucherpreise im Fokus

Experten rechnen nun eher später als früher mit einer Leitzinssenkung, da ein starker Arbeitsmarkt auch zu Inflationsdruck führen kann. Die Frage werde lauter, ob es womöglich erst im kommenden Jahr die erhoffte Zinswende geben könnte, schreibt Windt denn auch. Sollten die am Dienstag anstehenden US-Verbraucherpreise für Januar zeigen, dass die Verringerung des Inflationstempos (Disinflation) nicht mehr so deutlich ausfällt, berge dies Enttäuschungspotenzial. 

Ihr Kollege Patrick Franke – auch von der Helaba – bleibt allerdings optimistisch, erwartet eine ausreichend deutliche Disinflation und geht daher nach wie vor von einer geldpolitischen Lockerung der US-Notenbank Fed im Verlauf dieses Jahres aus. Dabei dürfte sie wegen des starken Arbeitsmarktes und der nach wie vor dynamischen Konjunktur allerdings vorsichtig vorgehen, erwartet er und schreibt: Am Markt sei für 2024 immer noch eine seines Erachtens "überzogene" Zinssenkung um fast 1,25 Prozentpunkte eingepreist, weshalb "die Inflationsdaten noch wichtiger sind als sonst".

Weitere wichtige Konjunkturdaten

Allerdings erwartet Helaba – genauso wie die Commerzbank – für die Kernrate, also die Verbraucherpreise ohne Energie und Nahrungsmittel, einen Anstieg um 0,3 Prozent im Vergleich zum Dezember. Das wäre dasselbe Tempo wie bereits im November und Dezember.

Der gesamte Preisindex dürfte beiden zufolge um nur 0,2 Prozent gestiegen sein, was laut Christoph Balz, Volkswirt bei der Commerzbank, dann insgesamt "keine klare Aussage" liefern würde. Denn diese Zahlen seien nicht hoch genug, um den Abwärtstrend infrage zu stellen. Sie würden aber auch keinen klaren Fortschritt zeigen. Er rechnet – wie inzwischen die Mehrheit am Markt – nicht mit einer ersten Zinssenkung bereits im März, sondern im Mai.

Untermauern könnten diese Annahmen auch die Daten zu den US-Einzelhandelsumsätzen und der Industrieproduktion, die am Donnerstag veröffentlicht werden. Sie sollten laut der Claudia Windt belegen, dass es für die Fed keinen Handlungsdruck gibt, die Zinsen rasch zu senken. In Deutschland, so erwartet sie außerdem, könnte eine Stimmungsaufhellung beim ZEW-Index, der am Dienstag ansteht, zeigen, dass es auch hierzulande "ganz allmählich aufwärts geht".

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China-Börsen geschlossen

Ruhe herrscht zumindest im Hinblick auf den chinesischen Aktienmarkt, der wegen des Neujahrsfestes die gesamte Woche geschlossen bleiben wird. Für China beginnt nun das Jahr des Drachen und viele Anleger hoffen, dass es erfolgreicher sein wird als das Jahr des Hasen, in dem die Kurse stark einbrachen. 

"Der mythische Drache soll Optimismus in den angeschlagenen chinesischen Aktienmarkt bringen", sagt Gareth Gettinby, Investment Manager bei Aegon Asset Management. Peking bemüht sich intensiv, sich dem Abwärtsdruck an den Börsen entgegenzustellen und die Stimmung der Investoren zu verbessern.

Weitere Quartalszahlen

Auf Unternehmensseite werden unter den großen Konzernen der Flugzeugbauer Airbus und die Commerzbank, die beide am Donnerstag Quartalszahlen und Ausblicke vorlegen, Aufmerksamkeit erfahren. Wie die Analysten von Deutsche Bank und Jefferies erwarten, dürfte der freie Barmittelzufluss von Airbus angesichts starker Auslieferungen und Aufträge am Jahresende 2023 "deutlich über der Unternehmensprognose" liegen. 

Für die Commerzbank rechnet Goldman-Analyst Chris Hallam mit einem Gewinnrückgang im Schlussviertel 2023 im Vergleich zum Vorquartal. Für Krishnendra Dubey von Barclays sind die Prognosen für 2024 noch wichtiger, doch seien auch hier "keine positiven Überraschungen" zu erwarten, schrieb er. 

Am Freitag wird zudem Sartorius endgültige Jahreszahlen präsentieren. Zuletzt hatte der Pharma- und Laborzulieferer angekündigt, seine Dividende in etwa zu halbieren. Auch aus MDAX und SDAX melden in der neuen Woche mehrere Unternehmen Geschäftszahlen. 

Spannend dürfte noch die Hauptversammlung von TUI am Dienstag werden, denn dann stimmen die Aktionäre über den Abschied von der Börse in London ab. Sollte sich eine Mehrheit von drei Viertel der Stimmen dafür aussprechen, würde die Hauptnotierung wieder in Frankfurt sein. Damit hätte die Aktie eine gute Chance, im Juni in den MDAX  zurückzukehren. Vor der HV legt der Touristik-Konzern auch noch Quartalszahlen vor. (Mit Material von dpa-AFX)

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