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08.02.2024 Martin Mrowka

Kursexplosion! Deshalb springt Nvidia-Zulieferer ARM so stark nach oben

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Arm Holdings

Der Chip-Designer ARM Holdings hat nach dem Börsengang im Herbst zum ersten Mal einen detaillierten Einblick in seine Finanzen gewährt – und die Börse spielt verrückt. Zeitweilig springt die ARM-Aktie um über 60 Prozent nach oben auf ein neues Rekordhoch. Vor allem der Einstieg ins Geschäft mit Rechenzentren treibt die Käufer an. 

ARM hat Quartalszahlen veröffentlicht. Demnach lag der Umsatz von Oktober bis Ende Dezember 2023 bei 824 Millionen US-Dollar. Im Jahresvergleich stieg der Umsatz um 14 Prozent. ARM profitierte insbesondere von der Erholung im Smartphone-Markt. 

ARM ist ein Chip-Designer, entwickelt Chips ohne selbst welche herzustellen. Die Bruttomarge ist bei ARM prinzipbedingt hoch mit mehr als 95 Prozent. Der Großteil der Betriebsausgaben geht für Forschung und Entwicklung drauf – zuletzt 432 Millionen Dollar und damit fast die Hälfte des Umsatzes. Verwaltungskosten (SG&A) stellten den zweitgrößten Posten mit 216 Millionen Dollar dar, schreibt Heise. Am Ende blieb ein Nettogewinn von 87 Millionen Dollar übrig. 

Die ARM-Technik steckt in praktisch in allen Smartphones. Auf Basis der von ARM entworfenen Chip-Architekturen entwickelt unter anderem Apple die Prozessoren für seine iPhones – und inzwischen auch für die Mac-Computer. Auch der Halbleiter-Konzern Qualcomm, mit dessen Chips viele Android-Smartphones laufen, greift darauf zurück. Die Kunden zahlen an Arm Abgaben für die Verwendung der Chip-Architektur. 

Nun ist ARM ins Geschäft mit Rechenzentren eingestiegen. Der verstärkte Einsatz von KI-Technologie steigere auch die Nachfrage nach Chips mit ARM-Architektur, sagte Firmenchef Rene Haas nach Vorlage der Quartalszahlen. 

Bei der neuesten Chip-Architektur mit der Bezeichnung V9 sei die Abgabe von Kunden in etwa doppelt so hoch wie bei der vorherigen, sagte Haas. Da die darauf basierenden Chips inzwischen in allen neuen Premium-Smartphones zum Einsatz kämen, treibe das auch den ARM-Umsatz an. 

Noch lukrativer für den Chipdesigner sind die Prozessoren für Rechenzentren, die Abgaben für gleich mehrere Rechenkerne bringen. Auch der Vorstoß ins Auto-Geschäft zahlt sich aus. Chips auf Basis von ARM-Technologie stecken zum Beispiel in iPhones, Teslas Elektroautos, Samsungs Fernsehgeräten und auch in den stark nachgefragten KI-Prozessoren vom Halbleiter-Konzern Nvidia, betonte Haas im TV-Sender CNBC am Donnerstag. 

Für das laufende Quartal rechnet Arm nun mit einem Umsatz zwischen 850 und 900 Millionen Dollar, während Analysten im Schnitt gerade einmal mit einer Prognose von 778 Millionen Dollar gerechnet hatten. 

Die ARM-Aktie schoss am Donnerstag nach den Zahlen im frühen US-Handel zeitweilig um mehr als 60 Prozent auf 123 Dollar hoch. ARM war erst im vergangenen Herbst an die Börse gegangen und die Aktie hing zunächst am Ausgabepreis um 51 Dollar fest. 

ARM HOLDINGS PLC REG.SHS(SPONS.ADRS) NEW (WKN: A3EUCD)
Smartphone-Prozessoren bringen ARM weiterhin den meisten Umsatz, allerdings sinkt deren Anteil.
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Smartphone-Prozessoren (Mobile) bringen ARM weiterhin den meisten Umsatz, allerdings holen andere Sektoren auf.

Der ARM-Umsatz setzt sich zusammen aus Lizenz- und Royalty-Einnahmen: Bei den Lizenzen verhandelt ARM mit Chipdesignern einen Allgemeinpreis für die gleichnamige Architektur, wohingegen Royalty-Abkommen Einnahmen pro Chip bringen. ARM will Smartphone-Hersteller dazu bringen, Royalty-Gebühren zu zahlen, die sich am Smartphone-Gesamtpreis orientieren. Diese Fantasie machte am Donnerstag Geld bei Aktien-Käufern locker. 

DER AKTIONÄR hält ARM auf einer Watchlist, hat aber bislang keine Kaufempfehlung abgegeben. Im Vergleich zu anderen Chip-Highflyern wie beispielsweise Nvidia wirkt die Arm-Aktie viel zu teuer.  

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