Der deutsche Aktienmarkt hat am Mittwoch vor den mit Spannung erwarteten geldpolitischen Signalen der US-Notenbank seine Erholung mit deutlichen Kursgewinnen fortgesetzt. Kurz vor 13 Uhr notiert der DAX bei 15.466 Punkten und damit 340 Zähler oder 2,26 Prozent im Plus. Zu sicher sollten sich die Anleger allerdings nicht fühlen.
Zinsängste und die sich zuspitzende Ukraine-Krise hatten den DAX am Montag und Dienstag zeitweise unter die runde Marke von 15.000 Punkten gedrückt, die er aber letztlich halten konnte. Die aus dem Ukraine-Konflikt resultierende Kombination aus einem hohen Ölpreis und starker Unsicherheit sei wie ein Damoklesschwert über den Märkten, kommentierte Marktanalyst Thomas Altmann von QC Partners. "Und so wie es aussieht, werden die Börsen noch länger mit dieser Unsicherheit leben müssen."
Im Fokus steht am Abend die Leitzinsentscheidung der Fed und insbesondere die Pressekonferenz mit Fed-Chef Jerome Powell. Viele Experten rechnen mit der Ankündigung einer baldigen Zinserhöhung. Noch wichtiger als die Zinswende selbst sind für den Markt aber Hinweise auf das Tempo der Straffungen. Dabei sei es aber wohl kaum noch möglich, die Märkte auf der restriktiven Seite zu überraschen, da schon viel eingepreist sei, hatten die Devisenmarktexperten der Commerzbank zuletzt erklärt.
Dass die 15.000-Punkte-Marke verteidigt werden konnte, ist sehr positiv zu werten. Jetzt müsste nur noch die 200-Tage-Linie bei 15.608 zurückerobert werden. Den nötigen Impuls könnte die Fed liefern, doch es wäre schon sehr riskant sich im Vorfeld darauf zu verlassen. Es bietet sich an, die Entscheidung am Abend abzuwarten.
(mit Material von dpa-AFX)