Der südkoreanische Kospi stemmt sich gegen die Schwäche in Asien. Samsung, Hyundai und weitere Konzerne kündigen gigantische Investitionen in künstliche Intelligenz, Halbleiter und Energie an. Sie reagieren damit auf den neuen Handelsdeal mit den Vereinigten Staaten. Für Anleger öffnet sich jetzt eine spannende Chance.
Asiens Börsen starteten verhalten in die Woche. Japan spürte die Spannungen mit China, Hang Seng und Nikkei gaben nach. In Seoul dagegen drehte sich das Bild. Der Kospi legte fast zwei Prozent zu und schloss bei 4.089 Punkten. Ein kräftiger Ausbruch in einem sonst schwachen Umfeld. Der Auslöser: ein Investitionspaket, wie es Südkorea seit Jahren nicht gesehen hat.
Samsung gibt den Ton an. Der Konzern will in den kommenden fünf Jahren rund 310 Milliarden Dollar in die Heimat stecken. Die Mittel fließen vor allem in Halbleiter und künstliche Intelligenz. In Pyeongtaek, einem der zentralen Chipstandorte des Landes, entsteht eine zusätzliche Produktionslinie, die 2028 den Betrieb aufnehmen soll. Dazu baut Samsung Rechenzentren im Südwesten und Südosten des Landes, um die digitale Infrastruktur zu verbreitern.
Hyundai plant von 2026 bis 2030 Investitionen von etwa 86 Milliarden Dollar. Das Programm soll künstliche Intelligenz, Robotik und autonomes Fahren beschleunigen. SK Group folgt mit rund 88 Milliarden Dollar bis 2028. Auch Hanwha Ocean und HD Hyundai erhöhen ihre Budgets. Insgesamt summieren sich die Vorhaben auf mehr als 550 Milliarden Dollar.
Der Hintergrund ist politisch. Seoul und Washington haben einen neuen Handelsdeal geschlossen. Südkorea verpflichtet sich, 350 Milliarden Dollar in amerikanische Industrien zu investieren und erhält im Gegenzug Entlastung bei Auto- und Chipzöllen. Im Land wuchs die Sorge, dass heimische Projekte zu kurz kommen könnten. Präsident Lee Jae Myung verlangte deshalb klare Gegenmaßnahmen – und die Konzerne zogen geschlossen mit.
Analysten sehen in dem Paket ein Bekenntnis zur eigenen Industrie. SK-Chef Chey Tae won sprach von einem Ende der Unsicherheit nach monatelangen Verhandlungen. Die Autoindustrie erwartet Rückenwind durch die Zollsenkungen. Die Chipbranche wertet die geplanten Kapazitäten als Vorbereitung auf die nächste Nachfragewelle.
Südkorea setzt auf Wachstum aus eigener Kraft und bekommt prompt Rückenwind von den Märkten. In der aktuellen Ausgabe hat DER AKTIONÄR den Kospi genau unter die Lupe genommen. Welche weiteren Punkte jetzt für die südkoreanische Börse sprechen und wie Anleger gezielt vom Aufschwung profitieren können, lesen Sie hier.
17.11.2025, 10:50