Der Hype um den mit der Trump-Familie in Verbindung gebrachten World Liberty Financial Token (WLFI) ist in Windeseile verpufft. Nach einem Kurssturz von über 40 Prozent seit dem Start am Montag sehen sich Großinvestoren, sogenannte „Wale“, mit Verlusten in Millionenhöhe konfrontiert. Selbst eine massive Token-Vernichtung konnte den Abwärtstrend nicht stoppen – die Anlegerstimmung ist auf dem Tiefpunkt.
Die Analyseplattform Onchain Lens berichtet von einem besonders drastischen Fall. Ein „Wal“ mit der Wallet-Adresse 0x432 schloss eine gehebelte Long-Position auf WLFI und realisierte dabei einen Verlust von 1,6 Millionen Dollar. Besonders bitter: Nur 15 Stunden zuvor hatte derselbe Investor eine ähnliche Position noch mit einem Gewinn von 915.000 Dollar geschlossen. Die Gier nach mehr wurde ihm zum Verhängnis. Die Plattform kommentierte auf X treffend: „Die Moral von der Geschicht: Lass dich niemals von FOMO leiten.“ FOMO („Fear of Missing Out“), also die Angst, etwas zu verpassen, ist an den hochvolatilen Kryptomärkten ein denkbar schlechter Ratgeber.
Verzweiflungsakt: Token-Vernichtung verpufft wirkungslos
Am Mittwoch versuchte das WLFI-Team, das Ruder herumzureißen. In einem sogenannten „Token Burn“ wurden 47 Millionen WLFI-Token dauerhaft aus dem Verkehr gezogen. Ziel einer solchen Maßnahme ist es üblicherweise, das Angebot zu verknappen und damit den Wert der verbleibenden Token zu steigern. Doch der erhoffte Effekt blieb aus. In den 24 Stunden nach dem Burn fiel der Kurs sogar um weitere 18 Prozent, was den Gesamtverlust seit dem Handelsstart auf über 41 Prozent anwachsen ließ.
Anlegerstimmung auf dem Tiefpunkt
Die Liste der Verlierer ist lang. Die Blockchain-Datenplattform Lookonchain meldete, dass die Wallet 854RaR, die drei Tage zuvor WLFI im Wert von zwei Millionen Dollar gekauft hatte, nun mit über 650.000 Dollar im Minus liegt. Noch härter traf es den Trader 0x1527 auf der Plattform Hyperliquid, der auf einen Verlust von über 2,2 Millionen Dollar blickte.
Wo es Verlierer gibt, gibt es auch Gewinner. Ein anderer Händler (0x92bb) setzte mit einer Short-Position clever auf fallende Kurse und strich damit einen Gewinn von 1,8 Millionen Dollar ein.
Das Blutbad um den WLFI-Token ist ein Paradebeispiel dafür, wie schnell gehypte Krypto-Projekte zusammenbrechen können. Einmal mehr hat sich die Einschätzung des AKTIONÄR, das Spektakel eher von der Seitenlinie aus zu betrachten, als goldrichtig erwiesen.
05.09.2025, 15:24