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20.08.2025, 14:28
Nach der beeindruckenden Rally der letzten Wochen müssen die führenden Kryptowährungen Bitcoin und Ethereum nun Federn lassen. Gewinnmitnahmen drücken auf die Kurse, während die Anleger nervös auf entscheidende makroökonomische Signale aus den USA warten. Die Volatilität könnte in den kommenden Tagen weiter zunehmen.
Für Krypto-Anleger war es ein ungemütlicher Handelstag. Der Bitcoin notierte zuletzt bei rund 113.200 Dollar und gab damit fast drei Prozent nach, nachdem er im Tagesverlauf sogar kurzzeitig unter die Marke von 113.000 Dollar gefallen war. Noch härter traf es die Nummer zwei am Markt: Ethereum stürzte um mehr als fünf Prozent ab und kämpft nun mit der wichtigen Marke von 4.200 Dollar.
Gewinnmitnahmen und abwartende Haltung
Experten sehen hierfür klare Gründe. Vincent, CIO bei Kronos Research, verweist auf eine Kombination aus Gewinnmitnahmen nach dem Erreichen des jüngsten Allzeithochs und der Auflösung von gehebelten Positionen, die den Verkaufsdruck verstärken. „Die Händler befinden sich in einer abwartenden Haltung, und der Markt könnte konsolidieren, bis politische Klarheit entsteht“, so der Experte. Insbesondere bei Ethereum sei die Marke von 4.200 Dollar entscheidend: „Ein Halten dieses Niveaus könnte Käufer anlocken, während ein Bruch den Weg in Richtung 3.900 Dollar freimachen würde.“
Zusätzlicher Druck kommt von der ETF-Front. Nachdem die neu zugelassenen Bitcoin-Spot-ETFs im Juli Rekordzuflüsse verzeichneten, hat sich der Trend merklich abgekühlt. In den letzten Wochen kam es sogar zu Netto-Abflüssen. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den Ethereum-ETFs, die nach einem starken Start ebenfalls erste Abflüsse verzeichnen.
Alle Augen auf Jackson Hole
Doch der wichtigste Termin der Woche, der über die kurzfristige Richtung des gesamten Marktes entscheiden könnte, steht noch bevor. Während am heutigen Mittwoch zunächst das Protokoll der letzten US-Notenbanksitzung im Fokus steht, richtet sich die volle Aufmerksamkeit der Anleger auf den Freitag. Dann wird Fed-Chef Jerome Powell seine Rede beim wichtigen Notenbanktreffen in Jackson Hole halten.
„Das wichtigste kurzfristige Ereignis ist die Rede von Powell in Jackson Hole an diesem Freitag“, betont Peter Chung, Forschungsleiter bei Presto Research. Die Erwartungshaltung ist klar: „Der Markt rechnet bereits mit einer Zinssenkung im September. Sollte er etwas sagen, das dem widerspricht, ist eine scharfe Korrektur zu erwarten. Klingt er jedoch optimistischer als erwartet, kann der Markt eine Rallye starten.“
Die jüngsten Kursbewegungen sind laut Chung nichts anderes als das Ergebnis der Positionierung der Anleger im Vorfeld dieses entscheidenden Ereignisses, dessen Ausgang völlig ungewiss ist.
Trotz der kurzfristigen Turbulenzen handelt es sich bei der aktuellen Bewegung um eine gesunde Konsolidierung nach einer starken Aufwärtsbewegung. Anleger bleiben daher weiter an Bord.
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