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06.04.2023 Thomas Gebert

Droht nach der Bankenkrise nun der Dollar-Crash?

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Wird ein vorhergesagter Dollarsturz an den nächsten Finanzmarktturbulenzen schuld sein und die Aktienkurse in den Abgrund reißen?

Krieg, Inflation, Zinsschock, Bankenkrise - und was macht der DAX? Notiert fast auf seinem Jahreshoch. Was ist aus den Crash-Propheten geworden, die noch vor kurzem den Absturz der Aktienmärkte und den kompletten Zusammenbruch des Finanzsystems vorhersahen? Sind die nun arbeitslos? Stehen Sie an der Klagemauer? Geißeln Sie sich und wimmern leise: „Mea culpa, mea culpa, mea maxima culpa“? Fehlanzeige. Die nächste Krise wird heraufbeschworen. Nun ist der Dollar ins Fadenkreuz der Bedenkenträger, Skeptiker, Mahner und Hellseher geraten. Das mit der Staatsverschuldung in den USA kann nicht so weitergehen und auch das Handelsbilanzdefizit ist viel zu hoch. Ferner wenden sich viele Länder vom Westen ab und wollen die Dominanz des Dollars brechen. China, Indien und Russland planen eine eigene Weltwährung. Das wird das Ende Dollars einleiten, so die Argumente für den Niedergang des Greenbacks. 

Berichte vom bevorstehenden Ende des Dollar scheinen maßlos übertrieben

Ich höre diesen Abgesang auf den US-Dollar jetzt bereits seit fast 50 Jahren. Der Börsencrash im Jahr 1987 ging angeblich, so das Narrativ damals, auf die zu hohe Staatsverschuldung und das hohe Handelsbilanzdefizit der Amerikaner zurück, die „Twin Deficits“. Ein Ende der Vorherrschaft des US-Dollars als Weltwährung wurde damals schon prophezeit. Mittlerweile betragen die Defizite sowohl im Haushalt als auch in der Handelsbilanz die zehnfachen Beträge von damals, ohne dass es zu irgendeinem nennenswerten Zusammenbruch der USA geführt hätte. Deshalb bin ich sehr zuversichtlich, dass der US-Dollar als wichtigste Welt-Reservewährung auch in den nächsten 40 Jahren nichts an seiner Bedeutung verlieren wird. Der US-Dollar verfügt über drei Eigenschaften, die kein sonst neu geschaffener Weltwährungsersatz bieten kann. Die das wichtigste Merkmal des US-Dollar ist seine weltweite Verfügbarkeit, die darauf beruht dass die Amerikaner seit Jahrzehnten gigantische Handelsbilanzdefizite produzieren. 

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Das US-Handelsbilanzdefizit ist die Grundlage der Dollardominanz

Sie kaufen im Ausland mehr als sie ins Ausland verkaufen und dadurch sammeln sich US-Dollar in den Händen von Ausländern in der ganzen Welt. Das hat dazu geführt, dass in einer Vielzahl von Ländern der US-Dollar die heimliche Währung des Landes darstellt. Selbst beim Erzfeind Iran brauchen Sie, wenn Sie kurzfristig einen Handwerker benötigen oder ein begehrtes Luxusgut erwerben wollen, Dollarnoten, die im Iran eine Schattenwährung darstellen. Nicht viel anders sieht es im Irak aus. Sollte der Renminbi oder eine noch zu schaffende neue Währung von Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika eine solche Bedeutung erlangen wollen, müsste diese Währung weltweit verteilt werden oder Menschen in der Welt müssten diese Währung mit ihrer eigenen Währung käuflich erwerben. Dadurch würden Sie den Kurs dieser neuen Währung in der Höhe treiben bis er nicht mehr der Kaufkraft entspricht. Aus dem gleichen Grund wird niemals der Bitcoin eine Währung werden, weil er nicht großflächig über die Bevölkerung verteilt ist. Um eine flächendeckende Versorgung mit Bitcoin gewährleisten zu können, müssten alle den Bitcoin kaufen und dadurch würde sein Kurs immer höher steigen. Nur die einmalige Situation des gigantischen Handelsbilanzdefizits sorgte für die großflächige Verteilung des Dollars in der Welt. 

Es gibt keinen eigenen Marktplatz für Finanztransaktionen zwischen China und Brasilien

Der zweite Punkt beruht darauf, dass die betroffenen Währungen etwa China und Brasilien, die nun bei gegenseitigem Handel ohne den Dollar auskommen wollen, an den Terminmärkten gar nicht gegeneinander gehandelt werden. Damit eine chinesische Firma etwas in Brasilien kaufen kann, muss sie Renminbi in Dollar tauschen mit diesen Dollar brasilianische Real kaufen. Und drittens ist der Dollar der Wertmaßstab für alle international gehandelten Produkte. Der Preis, zu dem China etwas in Brasilien in brasilianischen Real kauft, entspricht umgerechneten dem Dollar-Weltmarktpreis. So wird sich wohl am Weltwährungssystem in den nächsten Jahrzehnten kaum etwas ändern. Der Dollar wird in Euro gerechnet in den nächsten Jahrzehnten mal etwas mehr und mal etwas kosten, aber an seiner Bedeutung gibt es nichts zu rütteln.

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