Am letzten Tag des Weltwirtschaftsforums in Davos haben führende Politiker gewarnt, dass der Weltwirtschaft immer noch viele Herausforderungen bevorstehen. Dennoch haben sich laut der IWF-Chefin die Aussichten im vergleich zur Lage vor einigen Monaten deutlich verbessert. Auch EZB-Chefin, Christine Lagarde, meldete sich zu Wort.
In der Schlusssitzung des Weltwirtschaftsforums in Davos sagte Kristalina Georgieva, Chefin des Internationalen Währungsfonds, die wirtschaftliche Lage sei "weniger schlimm, als wir vor ein paar Monaten befürchtet haben", aber man solle sich nicht zu sehr darauf versteifen.
"Es ist nicht großartig", sagte sie und fügte hinzu, dass die kommende Anhebung der IWF-Prognosen keine "dramatische Verbesserung" zeigen werde.
Christine Lagarde, Präsidentin der Europäischen Zentralbank, wiederholte ihre Botschaft, dass die Institution die hohen Zinssätze beibehalten werde, bis die Inflation besiegt sei.
Zu den Aussichten sagte Lagarde, dass etwas besser werden müsse. Dennoch warnte sie davor, dass Chinas schnelleres Wachstum in diesem Jahr den Inflationsdruck auf den Rohstoffmärkten verstärken könnte, ebenso wie die anhaltend hohen öffentlichen Ausgaben zur Kompensation der Lebenshaltungskosten in Europa.
Sie forderte die Politiker auf, die Wirkung einer strafferen Geldpolitik nicht durch eine lockere Finanzpolitik zu konterkarieren: "Wir wollen uns nicht dazu drängen lassen, mehr [zur Anhebung der Zinssätze] zu tun, als notwendig ist".
Die wirtschaftliche Gesamtlage in Europa und insbesondere Deutschland ist besser als vor einigen Monaten erwartet. Dennoch gibt es Zweifel, ob man komplett über den Berg ist. Der DAX dürfte in den nächsten Wochen weiter volatil bleiben.
20.01.2023, 17:45