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D-Day für den Deal: Kommt der große Kompromiss oder der nächste Crash?

D-Day für den Deal: Kommt der große Kompromiss oder der nächste Crash?
Foto: Joe Raedle/Getty Images
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Carsten Kaletta 04.07.2025 Carsten Kaletta

Man erinnere sich: Am 7. April 2025 brachen die Börsen weltweit ein, nachdem Donald Trump globale Strafzölle ankündigte. Nur zwei Tage später folgte die Kehrtwende: Die Maßnahmen wurden für 90 Tage bis zum 9. Juli ausgesetzt. Diese Schonfrist läuft nun ab. Kommt der Zollhammer oder ein Kompromiss in letzter Minute? 

Donald Trump spielt wieder die harte Karte im globalen Handel. Seit seiner Ankündigung Anfang April, „gegenseitige“ Zölle auf breiter Front einzuführen, herrscht an den Börsen Unruhe. Während sich die Finanzwelt vom großen (Kurs-)Schock des 7. Aprils noch erholte, folgte am 9. April eine vorübergehende Atempause: 90 Tage Zeit für Verhandlungen mit Handelspartnern. Diese Frist endet nun. Und mit ihr wächst die Unsicherheit. 

Warnbriefe und neue Hochs

Trump zufolge sollen ab dem 1. August neue Einfuhrzölle greifen. Erste "Warnbriefe" an betroffene Länder wie die EU, die Schweiz, Südkorea oder Indonesien sollen bereits an diesem heutigen Freitag (4. Juli) versandt werden. Die Spanne der angedrohten Zölle reicht von 10 bis 70 Prozent – deutlich mehr als die 10 bis 50 Prozent, die Trump zu Beginn seiner "Liberation Day"-Initiative skizzierte. 

Trotz der geopolitischen Unsicherheit zeigen sich die US-Börsen erstaunlich robust. Sowohl der S&P 500 als auch der Nasdaq Composite markierten zuletzt neue Allzeithochs. Die Investoren setzen offenbar darauf, dass ein wirtschaftlich schädlicher Zollschock letztlich doch abgewendet wird. Die Fed gibt sich derweil abwartend: Zwar mahnt Trump Zinssenkungen an, doch dämpft die Notenbank Inflationssorgen durch potenziell steigende Importpreise. 

Infront S&P 500 (WKN: A0AET0)
Infront Nasdaq 100 (WKN: A0AE1X)

Deadline und Diplomatie: Risiko und Hoffnung zugleich

Verhandelt wird in verschiedenen Intensitäten. Mit China wurde eine Art Waffenstillstand geschlossen, Großbritannien und Vietnam haben Deals präsentiert. Doch für andere – etwa die EU oder Südkorea – wird es nun eng. Der südkoreanische Chefunterhändler reiste am Wochenende mit neuen Vorschlägen nach Washington. Indonesien sieht sich kurz vor einem umfassenden Abkommen. 

Trump betont, er ziehe einfache Briefe komplexen Abkommen vor. Tatsächlich könnte dieser Stil, so umstritten er ist, zu schnellen Ergebnissen führen. Doch offen bleibt, ob die USA zwischen strategischem Druckmittel und realem Eskalationswillen unterscheiden. 

Die Uhr tickt. Am 9. Juli endet die Schonfrist. Die Strategen der LBBW sprechen von "Tagen der Wahrheit". Robert Greil, Chefstratege von Merck Finck, hält eine umfassende Einigung für unwahrscheinlich, würde aber bereits einen groben Rahmenvertrag als Erfolg werten. Die Volatilität an den Märkten dürfte anhalten, doch das Interesse der US-Administration, Inflation und wirtschaftlichen Schaden zu begrenzen, ist groß. Kurzum: Investierte Anleger bleiben weiter dabei und behalten die Ruhe. 



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