Der Goldmarkt hat in diesem Jahr eine beispiellose Rally hingelegt – rund 50 Prozent legte der Preis zu. Doch laut des neuesten Commodity Outlooks der Weltbank sollten Anleger ihre Erwartungen für die kommenden Jahre dämpfen. Zwar rechnen die Analysten weiterhin mit steigenden Notierungen, doch das Tempo dürfte sich deutlich verlangsamen.
Für das Jahr 2026 prognostiziert die Weltbank einen durchschnittlichen Goldpreis von 3.575 US-Dollar je Feinunze, was einem Plus von rund 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Damit würde der Höhenflug zwar weitergehen, jedoch deutlich moderater als 2025, wo ein Anstieg von 42 Prozent erwartet wird. Auch Silber soll profitieren: Der Preis dürfte 2026 bei durchschnittlich 41 US-Dollar liegen.
Ab 2027 rechnet die Weltbank jedoch mit einer Abkühlung am Edelmetallmarkt. Der Goldpreis soll dann auf durchschnittlich 3.375 US-Dollar sinken, ein Rückgang von mehr als fünf Prozent. Für Silber wird ein Preis von 37 US-Dollar erwartet, fast zehn Prozent niedriger als im Jahr zuvor. Dennoch sollen die Kurse langfristig auf hohem Niveau bleiben – laut Weltbank rund 180 Prozent über dem Durchschnitt der Jahre 2015 bis 2019.
Die Weltbank erklärt die Rally vor allem mit der starken Investmentnachfrage, die durch eine Kombination aus geopolitischen Spannungen, makroökonomischen Sorgen, einer lockeren US-Geldpolitik und einem schwachen Dollar getrieben wurde. Auffällig sei zudem das beispiellose Tempo der Zentralbankkäufe, das den Markt zusätzlich stütze – ein entscheidender Unterschied zur letzten großen Goldhausse.
Silber zeigt sich nicht nur als Krisenschutz gefragt, sondern auch als wichtiger Rohstoff für Zukunftstechnologien. Die Weltbank erwartet, dass die industrielle Nachfrage – insbesondere aus den Bereichen erneuerbare Energien und Halbleiterproduktion – das Metall zusätzlich antreibt.
Trotz des insgesamt verhaltenen Ausblicks sehen die Analysten Aufwärtspotenzial: Sollten geopolitische Konflikte erneut eskalieren oder die Finanzmärkte stärker schwanken, könnten Gold- und Silberpreise über die aktuellen Prognosen hinaus steigen.
Analysten hinken praktisch immer der Entwicklung bei den Edelmetallen hinterher. Das liegt in der Natur der Bewegungen des Sektors. Parabolische Anstiege werden durch lethargische Phasen abgelöst. So sehr sich Analysten mühen – Mehrjahresausblicke sind immer extrem schwierig. Auch DER AKTIONÄR sieht zunächst weiter steigende Kurse, wird aber ein potenzielles Top weniger von Zeiträumen denn von Kursen abhängig machen.
Bleiben Sie bei Gold, Silber und Minenaktien immer auf dem Laufenden. Abonnieren Sie das Goldtelegramm – kostenlos und unverbindlich.
Erhalten Sie einmal wöchentlich die Einschätzung unseres Goldexperten Markus Bußler.
03.11.2025, 10:43