Die Edelmetalle kommen wieder in Bewegung. Gold hat am Spotmarkt am Donnerstag-Abend ein Drei-Wochen-Hoch erreicht, Silber klettert auf das höchste Niveau seit fünf Wochen. Beide Märkte werden durch technische Käufe gestützt, die Charts zeigen bullische Signale. Kommt es nun zum Ausbruch nach oben?
Beide Edelmetalle profitieren von einem schwächeren US-Dollar. Die heutige zweite Schätzung des US-BIP für das zweite Quartal zeigte, dass die US-Wirtschaft etwas schneller gewachsen ist als ursprünglich angenommen. Das inflationsbereinigte Bruttoinlandsprodukt stieg um annualisiert 3,3 Prozent. Ursprünglich wurde ein Anstieg von 3,0 Prozent gemeldet.
Seit über einer Woche ging es am Goldmarkt sehr ruhig zu, aber stetig aufwärts. Das lag zum Teil an den wachsenden Bedenken hinsichtlich der Unabhängigkeit der Fed, nachdem Donald Trump weiter Druck machte. Das schürte die Erwartungen, dass der Offenmarktausschuss der Fed die Zinsen schneller senken und länger niedrig halten könnte, was gut für Gold wäre.
Die Märkte preisen derzeit eine Wahrscheinlichkeit von mehr als 87 Prozent für eine Zinssenkung um einen Viertelpunkt bei der Fed-Sitzung im September ein, zeigt das CME FedWatch-Tool. Die Anleger warten nun auf die Daten zu den persönlichen Konsumausgaben (PCE) am Freitag, einem wichtigen Inflationsindikator für die US-Notenbank.
Gold, das keine Rendite abwirft, floriert in einem Niedrigzinsumfeld und in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit.
Reuters zitierte Daniel Pavilonis, Senior Market Strategist bei RJO Futures: "Ich würde sagen, bis zum Jahresende wird Gold bei etwa 3.700 Dollar liegen."
Die Feinunze Gold wird am Abend bei 3.420 Dollar gehandelt, Silber notiert am Spotmarkt bei 39,10 Dollar.
Der Blick auf den Gold-Chart offenbart, dass sich der Preis einer Widerstandszone nähert. Nach seinem neuen Allzeithoch bei knapp 3.500 Dollar im April hat der Goldpreis bei 3.440 Dollar mehrmals vergeblich versucht, nach oben auszubrechen.
Sollte das nun gelingen, dürfte eine weitere Aufwärtsbewegung Richtung 3.600 Dollar folgen. Lediglich ein Rückfall unter 3.345 Dollar, würde das positive Szenario technisch wieder eintrüben. In dem Bereich verläuft ein kurzfristiger Aufwärtstrend und auch die 50-Tage-Linie.
"Einige glauben, dass Silber wie eine Antilope über 40 Dollar springen wird", sagte Edelmetall-Händler Tai Wong gegenüber Reuters. "Das könnte mit neuen Höchstständen für Gold zusammenfallen."
Beim Silberpreis sieht die technische Lage allerdings etwas anders aus. Dort existiert keine starke technische Widerstandszone, seit Mai läuft der Silberpreis in einem Aufwärtstrend. Richtung Rekordhoch bei 50 Dollar (April 2011) wartet nun lediglich das Zwischenhoch bei 39,50 Dollar von Juli auf Überwindung.
Gold und Silber stehen kurz vor einem Ausbruch nach oben. Auch Edelmetall-Experte Markus Bußler ist optimistisch. "Beide Edelmetalle haben jetzt die Chance, nach oben auszubrechen", sagte er in seiner heutigen Sendung zu Goldfolio. Wenn nicht, würde noch "eine Ehrenrunde gedreht". Im Video kommen wie immer auch interessante Minen-Werte zur Sprache.
28.08.2025, 21:15