Die jüngsten Inflationsdaten haben die Märkte unter Druck gesetzt. Laut einigen Analysten befindet sich der Goldpreis nun an einem entscheidenden Punkt. Sollte die 1.800-Dollar-Marke nicht halten, schließen sie auch einen tieferen Abverkauf nicht aus. Wichtig dafür sind vor allem die Schlusskurse auf Wochenbasis.
Die große Überraschung der abgelaufenen Woche waren die Fed Minutes, in denen bekannt wurde, dass einige FOMC-Mitglieder zu einem 50-Basispunkte-Schritt tendieren.
Zusätzlich beschleunigte sich im Januar der bevorzugte Inflationsmaßstab der Fed, die Kerninflationsrate, und lag bei 4,7 Prozent gegenüber den erwarteten 4,3 Prozent.
"Es gibt eine große Neubewertung darüber, wie hoch die Zinssätze steigen werden. Die Menschen denken jetzt über sechs Prozent nach. Das ist signifikant genug, um Gold den Rücken zu brechen", sagte OANDA Senior Market Analyst, Edward Moya, gegenüber Kitco News.
Wenn es weitere Impulse in Richtung 1.800 Dollar pro Unze gebe, könnte es für Gold hässlich werden und die Preise um weitere 50 Dollar fallen, fügte Moya hinzu.
Ein weiterer Analyst bekräftigte die Aussagen von Moya. "Dies ist ein entscheidender Punkt hier", sagte Forex.com Senior Technical Strategist, Michael Boutros, gegenüber Kitco News. "Wenn wir einen Wochenschlusskurs unter 1.807-1.805 Dollar bekommen, könnte es zu einem größeren Kursverfall kommen. Man müsste in Richtung 1.750 Dollar schauen."
Es ist der makroökonomische Ausblick, der auf Gold lastet. Im Januar stieg das Edelmetall aufgrund der Erwartung, dass die Fed Ende 2023 die Zinsen senken könnte.
Jetzt setzt sich die Realität durch, erklärte Boutros. "Und die Inflationszahlen, die wir heute bekommen haben, zeigen das. Diese Anpassung an höhere Zinsen trifft die Märkte", sagte er am Freitag.
Die gute Nachricht für Gold ist, dass diese Neubewertung der Zinsen auch den Aktienmarkt beeinflusst. Wenn der S&P 500 und der Dow weiter fallen, könnte Gold als sicherer Hafen Unterstützung finden, bemerkte Boutros. "Das sollte eine Art Boden unter den Goldpreis legen", fügte er hinzu.

Gold hat durchaus das Potenzial noch ein Stück tiefer zu fallen. Doch das ändert nichts am übergeordneten Aufwärtstrend. DER AKTIONÄR erwartet weiterhin ein neues Allzeithoch in diesem Jahr.