Der Goldpreis startet heute kaum verändert in den Tag. Nach der Rally des gestrigen Mittwochs rückt nun der nächste Mittwoch immer mehr in den Blick der Anleger. Dann wird die US-Notenbank ihren Zinsentscheid bekannt geben. Aktuell rechnen knapp 73 Prozent damit, dass die Fed eine Zinspause einlegen wird. Doch ausgemachte Sache ist das noch nicht.
Blickt man etwas mehr in die Zukunft, dann könnte noch eine Zinsanhebung im Juli über die Bühne gehen. Möglich ist aber auch, dass die Fed die Zinsen kommende Woche anhebt und dann eine Zinspause in Aussicht stellt. Doch so oder so: Der Zinsanhebungszyklus kommt zu einem Ende. Und das sollte dem Goldpreis unter die Arme greifen.
Die Goldbranche hat derweil ein anderes Problem: Im Osten Kanadas muss derzeit eine Mine nach der anderen schließen. Grund sind die massiven Wald- und Buschbrände. Die meisten Minen dürften zwar unbeschadet durch diese Waldbrände kommen, doch die Projekte müssen evakuiert werden, da es für Menschen schlicht zu gefährlich ist.
Jüngstes Opfer der Waldbrände: Wesdome Gold. Der Konzern gab bekannt, dass die Aktivitäten auf der Kiena-Mine in Val d'Or, Quebec, vorübergehend eingestellt wurden. Für Anleger gibt es etwas Beruhigung. Weder bei Kiena noch bei Eagle sollen die Infrastruktur oder die Stromversorgungssysteme beeinträchtigt worden sein. Auf der Eagle-Mine laufen die Arbeiten normal weiter, da das nächste Feuer mehr als 100 Kilometer entfernt ist. Noch ist nicht klar, ob durch die Stilllegung die Prognose von 110.000 bis 130.000 Unzen Gold zu Gesamtkosten von 1.620 bis 1.800 US-Dollar pro Unze in Gefahr ist. Das wird sicherlich davon abhängen, wie lange auf dem Projekt nicht produziert werden kann.
Anleger sollten sich klarmachen, dass es sich dabei um ein temporäres Phänomen handelt und die Unternehmen hier keine anderen Möglichkeiten haben, als zu evakuieren. Solange die Infrastruktur nicht beschädigt wird, sollten sich die Auswirkungen in Grenzen halten.