Der Goldpreis startet furios in das neue Jahr. Das Edelmetall kann am ersten Handelstag 2021 bereits im asiatischen Handel deutlich zulegen und knackt die Marke von 1.900 Dollar. Auch Silber springt über den ersten Widerstand bei 26,50 Dollar und kann in der Folge gleich die 27-Dollar-Marke überwinden. Jetzt kommt es darauf an, diese Stärke auch über den Tag zu retten oder im Idealfall noch auszubauen. Dann würde sich das Chartbild zugunsten der Bullen weiter ausbauen.
Vorsichtig optimistisch blickt derweil Harry Tchilinguirian von der BNP Paribas auf den Goldpreis in den kommenden Monaten. Gegenüber dem Internetportal kitco.com erklärte er, die ersten beiden Quartale des Jahres 2021 dürften gut werden. Er rechnet damit, dass das Edelmetall im zweiten Quartal 2021 einen durchschnittlichen Kurs von 2.010 Dollar je Unze erreichen wird. Vor allem die zahlreichen fiskalpolitischen Maßnahmen sollen den Goldpreis demnach stützen. Allerdings sieht er den Reiz von Gold in der Folge verblassen. Die Wirtschaft werde sich nach Corona erholen. Der durchschnittliche Goldpreis für das Gesamtjahr liegt seiner Einschätzung nach bei 1.945 Dollar. Im kommenden Jahr, also 2022, soll Gold dann auf 1.900 Dollar sinken. Der Grund: Die BNP Paribas sieht steigende Renditen vor allem bei den zehnjährigen Staatsanleihen. Und das dürfte seiner Ansicht nach zu einer Umschichtung in risikoreichere Assets führen.
Aktuell sieht es danach aus, als könne der Goldpreis seine seit August vergangenen Jahres (2020) andauernde Konsolidierung beenden. Mit dem Sprung heute zur Eröffnung des Handels ist ein erster Schritt getan. Wichtig aus Sicht der Bullen wird nun, dass Gold nicht erneut im Handelsverlauf abbröckelt, sondern die Stärke anhält. Mit dem Sprung über den 1.900/1.910 Dollar ist ein erstes frisches Kaufsignal entstanden. Die Wahrscheinlichkeit, dass Gold das Tief bereits Ende November gesehen hat, ist gestiegen.