Die diesjährige Saison der tropischen Wirbelstürme ist für Versicherer vergleichsweise glimpflich verlaufen. Nach vorläufigen Berechnungen von Munich Re summieren sich die weltweiten Schäden auf rund 22 Milliarden Dollar – nur etwas mehr als ein Fünftel des Durchschnitts der vergangenen zehn Jahre.
Tropische Wirbelstürme treten im Atlantik, Pazifik und Indischen Ozean auf und heißen je nach Region Hurrikan, Taifun oder Zyklon. Im Nordatlantik wurden von Juni bis Ende November 13 Stürme registriert, davon fünf Hurrikane. Im Nordwestpazifik zählten die Experten 28 Wirbelstürme, 17 davon mit Taifunstärke. Besonders betroffen sind traditionell die Karibik, die USA und Mexiko sowie Taiwan, Japan, die Philippinen, der Südosten Chinas, Vietnam und Bangladesch.
Auffällig: Die Ostküste der USA, sonst Hotspot für hohe Schäden, blieb 2025 von verheerenden Stürmen verschont, auch Japan kam vergleichsweise gut durch die Taifunsaison. Schwere Verwüstungen verursachte allerdings Hurrikan „Melissa“ auf Jamaika mit einem Schaden von knapp zehn Milliarden Dollar. In Ost- und Südostasien richtete Taifun „Matmo“ mit extremen Regenfällen rund 3,5 Milliarden Dollar Schaden an, etwa 40 Menschen kamen ums Leben.
Trotz der niedrigen Gesamtschäden warnt Munich-Re-Vorstand Thomas Blunck: Es handele sich um Zufall, das Risiko bleibe hoch. Hintergrund sind ungewöhnlich warme Meere. Ab etwa 27 Grad Celsius kann sich ein tropischer Wirbelsturm bilden; je früher diese Temperatur erreicht und je länger sie gehalten wird, desto länger und intensiver fällt die Saison aus. Warme Luft nimmt mehr Feuchtigkeit auf – das verstärkt die Sturmenergie.
Die Aktie von Munich Re hatte sich in den vergangenen Jahren extrem stark entwickelt. Im laufenden Jahr musste sie seit ihrem Hoch im April bei 615,80 Euro jedoch Federn lassen. Gut zwölf Prozent notiert das Papier unter dem Jahreshoch. Ähnlich sieht es beim Konkurrenten Hannover Rück aus. Auch Hannover Rück notiert gut zwölf Prozent unter dem Jahreshoch. Seit Anfang 2024 liegt die Aktie aber deutlich hinter Munich Re. Ob man nun auf eine Aufholjagd bei Hannover Rück setzen sollten, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe 49/2025 des AKTIONÄR, die Sie hier herunterladen können.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Munich Re.
Aktien der Hannover Rück befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.
02.12.2025, 08:59