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10.03.2023 Thomas Bergmann

Hypoport: Ein Tag zum Vergessen

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Hypoport

Eine schlechteren Moment für die Bekanntgabe der vorläufigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2022 hätte sich Hypoport nicht aussuchen können. Ein schwacher Ausblick des Finanzdienstleisters stößt auf auf eine ohnehin bescheidene Stimmung im Bankensektor. Immerhin hat die Aktie einen Teil der Verluste schon wieder wettmachen können.

Wie das Unternehmen am späten Donnerstagabend mitteilte, macht die eingebrochene Nachfrage nach Immobilienkrediten weiter schwer zu schaffen. Entsprechend schlecht sind die Prognosen für 2023. Vorstandschef Ronald Slabke rechnet mit einem Umsatzrückgang um bis zu zehn Prozent. Beim operativen Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) hält das Management sogar einen Einbruch um bis zu 30 Prozent für möglich. Selbst dafür müsse sich der Markt allerdings ein Stück weit normalisieren.

Dysfunktionaler Markt

Aus Sicht von Hypoport ist der Markt für Immobilienfinanzierungen derzeit dysfunktional. Der Vorstand erwartet, dass sich das Geschäft 2023 teilweise normalisiert. Seine Erwartungen an die Umsatz- und Gewinnentwicklung basieren auf dieser Annahme.

Für die Zeit "nach der aktuellen Dysfunktionalität des Immobilienfinanzierungsmarktes", rechnet das Management wieder mit einem prozentual zweistelligen Wachstum von Umsatz und operativem Gewinn. Eine zeitliche Prognose dazu gab es aber nicht ab. Um für die erwartete Markterholung gewappnet zu sein, hatte sich das Unternehmen im Januar mit einer Kapitalerhöhung frisches Geld besorgt.

Noch im ersten Halbjahr 2022 hatte das Unternehmen auf seiner Kreditplattform Europace so viele Immobiliendarlehen vermittelt wie nie zuvor. Damals hatten viele Kunden angesichts der schnell steigenden Zinsen noch schnell Neu- und Anschlussfinanzierungen zu halbwegs günstigen Konditionen abgeschlossen. Doch ab dem Sommer brach der Markt ein.

Hypoport erklärte dies im Herbst mit einer Kombination aus sprunghaftem Zinsanstieg, extremer Inflation, stark steigenden Baukosten und Rezessionsängsten sowie der Hoffnung auf stärker fallende Immobilienpreise.

Schon im September hatte das Management seine Jahresprognosen kassiert. Statt eines Umsatzanstiegs auf 500 bis 540 Millionen Euro und einem operativen Gewinn von 51 bis 58 Millionen Euro sollten die Aktionäre seitdem mit einem leichten Umsatzrückgang und einem "ausgeglichenen" operativen Ergebnis rechnen.

Besser als befürchtet

Ganz so schlimm kam es nicht: Gemäß den jetzt veröffentlichten Eckdaten wuchs Hypoports Umsatz im abgelaufenen Jahr um zwei Prozent auf etwa 455 Millionen Euro. Der operative Gewinn brach um fast die Hälfte auf etwa 24 Millionen Euro ein.

Hypoport (WKN: 549336)

Nach den Zahlen und dem schwachen Ausblick erscheint eine Kurserholung von Hypoport erst einmal vom Tisch. Die Aktie ist immer noch kein Schnäppchen.

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