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Foto: Grenke
18.09.2020 Michael Schröder

Grenke: Bringt dieser Termin Klarheit?

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Grenke

Nach dem Verlust von mehr als 50 Prozent in zwei Handelstagen nach einer gezielten Short-Attacke haben sich die Aktien von Grenke gestern deutlich erholen können. Nach einer ersten Stellungnahme des Gründers Wolfgang Grenke hat die Gesellschaft heute zu einem Investoren- und Analystencall geladen, um sich zu den Vorwürfen zu äußern.

Im frühen Donnerstagshandel waren die im MDAX notierten Grenke-Anteile zunächst noch weiter nach unten gerauscht und hatten mit 23,92 Euro ein Tief seit 2014 erreicht. Dann drehte die Aktie auf und ging mit einem Plus von 33,5 Prozent bei 35,66 Euro aus dem Handel. In der Spitze hatten sie am Nachmittag um fast 47 Prozent zugelegt, nach einem Statement von Unternehmensgründer Wolfgang Grenke zur jüngsten Kritik von Leerverkäufern ihr Plus dann aber wieder etwas eingedämmt. Grenke verteidigte das Franchisesystem des Leasingkonzerns.

Heute Nachmittag wollen sich die Vorstandsvorsitzende Antje Leminsky und Sebastian Hirsch (Mitglied des Vorstands) gemeinsam mit Wolfgang Grenke und dem Aufsichtsratsvorsitzenden Prof. Dr. Ernst-Moritz Lipp schriftlich sowie im Rahmen eines Investoren- und Analystencalls zu allen Themenkomplexen äußern: den Vorwürfen des Betrugs, der Bilanzfälschung und der Geldwäsche sowie der Kritik am Geschäftsmodell und der Governance.

Von diesem Termin erwarten Analysten mehr Klarheit. Nach Kepler Cheuvreux setzten weitere Analysehäuser ihre Bewertungen für die Grenke-Papiere aus. Marius Fuhrberg von Warburg Research zeigte zwar prinzipiell Vertrauen in das operative Geschäft, will angesichts der vorgeworfenen Bilanzunregelmäßigkeiten jedoch zunächst weitere Informationen abwarten.

Ähnlich verfährt Analyst Thorsten Strauß von der NordLB: "Solange nicht mehr Klarheit bezüglich der vorgebrachten Vorwürfe herrscht, setzen wir unsere Empfehlung und das Kursziel für die Grenke-Aktie aus. So zweifelhaft und rustikal die Vorgehensweise der zum britischen Investor Fraser Perring gehörenden Firma Viceroy Research auch sein mag", so Strauß weiter, "der Umstand, dass er auch beim inzwischen insolventen Zahlungsabwickler Wirecard frühzeitig auf mögliche Bilanzmanipulationen hinwies, beschert ihm nun erheblichen Zulauf."

Grenke (WKN: A161N3)

Die Aktie dürfte sich rund um den Investoren- und Analystencall recht volatil zeigen. Abwarten!

(Mit Material von dpa-AFX)

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