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31.01.2020 Fabian Strebin

Deutsche Bank: Trügerische Stimmung nach Zahlen

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Die Börse feiert die Deutsche Bank: Nach den Zahlen am Donnerstag führte der Titel den DAX an. Und auch heute gehört die Aktie zu den Top drei im Leitindex. Trotz Rekordverlust von fast sechs Milliarden Euro sind die Anlegern positiv gestimmt. Dabei schauen sie auf die Zukunft, die der Konzern prognostiziert. Fraglich, ob es so kommt, wie das Management verspricht. DER AKTIONÄR bleibt vorsichtig.

An der Meinung der Analysten hat sich auch nicht viel geändert. Nach wie vor gibt es keinen Experten, der zum Kauf rät. 14 würden dabeibleiben, ebenso viele raten aber zum Verkauf. Die Schweizer Bank Credit Suisse hat die Einstufung für Deutsche Bank nach Zahlen zum vierten Quartal auf "Underperform" mit einem Kursziel von 6 Euro belassen. Das Geldhaus habe in puncto Eigenkapital positiv überrascht, so Analyst Jon Peace. Die negativen operativen Trends hätten jedoch das Vertrauen in die künftige Profitabilität weiter untergraben.

Das Analysehaus RBC hat das Kursziel für Deutsche Bank nach Zahlen zum vierten Quartal von 7,00 auf 7,50 Euro angehoben, aber die Einstufung auf "Underperform" belassen. Analystin Anke Reingen begrüßte die Fortschritte der Bank in puncto Eigenkapital. Dies reduziere deutlich die Umsetzungsrisiken der Umstrukturierung.

Langfristig bleibt die Lage bei der Bank schwierig. Der Umbau zeigt erste Erfolge, aber die Ziele für 2022 bei der Eigenkapitalrendite und den Erträgen sind unrealistisch. Bis dahin ist mit einer Rezession in den USA zu rechnen, in China sollte sich nicht zuletzt durch das Coronavirus die Konjunktur ebenfalls abkühlen.

Wer dennoch kurzfristig auf weiter steigende Kurse setzen will, findet in der AKTIONÄR-Ausgabe 04/20220 eine entsprechende Strategie. Hier erhalten Sie das ePaper.


Mit Material von dpa-AFX
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