Weihnachten rückt immer näher, und damit ist klar: Das Jahr 2025 geht langsam, aber sicher zu Ende. Für europäische Banken war es ein Ausnahmejahr. Umso mehr fragen sich viele Anleger zu Recht, ob die Branche auch 2026 aussichtsreich ist. DER AKTIONÄR blickt auf die Deutsche Bank.
Nicht nur das auslaufende Jahr bescherte Aktionären europäischer Banken üppige Gewinne. Bereits seit 2022 läuft bei einigen Werten eine fulminante Rally. Am stärksten konnten seitdem italienische Geldhäuser zulegen. Die UniCredit erzielte beispielsweise annähernd 500 Prozent.
Aber auch Commerzbank und Deutsche Bank überzeugten mit Kursgewinnen von rund 300 Prozent. Doch kann das so weitergehen? Schließlich drohen in Italien neue Bankenabgaben, und das geopolitische Umfeld bleibt schwierig.
Dennoch sind die Voraussetzungen für die europäische Finanzbranche im Jahr 2026 positiv. Denn der fiskalische Impuls durch steigende Staatsschulden – auch in Deutschland – dürfte auf den ganzen Kontinent ausstrahlen und das Wirtschaftswachstum nach oben treiben.
Gerade für die Deutsche Bank, die zum Beispiel im Investmentbanking eine führende Position hierzulande innehat, sind das gute Nachrichten. Denn wie in den USA dürfte auch in Europa die Zahl der Börsengänge und Übernahmen spürbar anziehen.
Was die Bewertungsseite angeht, bleibt es dabei: Die Aktie ist nach wie vor unterbewertet. Denn das KGV von 9 für 2026 liegt unter dem Schnitt der Peergroup. Dasselbe gilt für das Kurs-Buchwert-Verhältnis von nur 0,8. Charttechnisch bleibt die Situation derzeit aber uneindeutig. Heute eröffnete der Kurs zum Handelsstart nur knapp über der 50-Tage-Linie bei 30,42 Euro.
Auch im kommenden Jahr sind die Voraussetzungen für weiter steigende Kurse bei der Aktie der Deutschen Bank gegeben. Günstige Bewertung, Rückenwind von der wirtschaftlichen Seite und mögliche regulatorische Erleichterungen bieten eine gute Basis.
Kurzfristig sollten Anleger für einen Neueinstieg jedoch abwarten, ob sich die Aktie über dem GD50 hält.
27.11.2025, 09:31