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Foto: Börsenmedien AG
10.07.2015 DER AKTIONÄR

Test

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Lanxess

In Ausgabe 50/14 wurde die Top-Flop-Strategie auf den DAX vorgestellt. Dabei wird zu Jahresbeginn in die schlechtesten Werte des Vorjahrs investiert und auf einen Turnaround spekuliert. Nach sechs Monaten werden die Positionen dann geschlossen und stattdessen in die fünf Top-Gewinner des ersten Halbjahrs umgeschichtet. Um die Strategie etwas aufzupeppen, können Anleger statt Aktien auch fünf passende Turbo-Zertifikate ins Depot legen.
Der Gedanke hinter der Strategie: Von Januar bis Juni sind Börsianer oft optimistisch und setzten vermehrt auf Aktien, die im Vergleich zum Gesamtmarkt noch Aufholpotenzial haben. In der zweiten Jahreshälfte werden große Investoren wie Fondsmanager dann etwas vorsichtiger und setzten eher auf Aktien, die zuletzt gut gelaufen sind. Damit suggerieren sie den Kunden, immer den richtigen Riecher gehabt zu haben, und treiben gleichzeitig die Kurse weiter an.
Ein Blick in die Vergangenheit zeigt den Erfolg der Strategie: Wer vor 25 Jahren 20.000 Euro in einen DAX-ETF investiert hat, hätte damit rund 143.000 Euro verdient. Mit der Top-Flop-Strategie wären daraus 242.ooo Euro geworden – eine jährliche Rendite von rund zehn Prozent.
Pünktlich zum Stichtag 1. Juli wurde das Depot nun umgeschichtet und ein Zwischenfazit gezogen.

Lanxess top, Lufthansa Flop
Bei Lanxess ist die Spekulation aufgegangen. Mit einem Minus von 16,5 Prozent war der Spezialchemiekonzern als drittschlechtester DAX-Titel des Jahres 2014 ins Rennen gegangen. Mittlerweile notiert die Aktie knapp 40 Prozent im Plus. Gehebelt verbuchen Anleger sogar ein Plus von knapp 70 Prozent. Auch Adidas und Volkswagen haben sich positiv entwickelt, wenn auch schwächer als Lanxess.
Die Lufthansa hat ihren Sturzflug dagegen fortgesetzt. Mit einem Verlust von 16,4 Prozent seit Jahresbeginn ist die Airline derzeit der zweitschlechteste Wert im DAX. Auch die Papiere der Deutschen Bank laufen dem Gesamtmarkt hinterher. Mit einem Investment in Aktien der fünf DAX-Verlierer haben Anleger ein Plus von 12,2 Prozent verbucht, mit den empfohlenen Zertifikaten war ein Gewinn von mehr als 20 Prozent möglich gewesen. Der DAX hat im selben Zeitraum 11,6 Prozent zugelegt.

Das sind die Neuen
Zum 1. Juli wurden die bisherigen Titel verkauft und durch die DAX-Gewinner der Monate Januar bis Juni ersetzt.
Als zweitbester DAX-Titel bleibt Lanxess dem Depot erhalten. Nachdem das Ergebnis für das erste Quartal besser ausgefallen war als erwartet und auch der Konzernumbau Früchte trägt, hat Konzernchef Matthias Zachert die Prognose für das laufende Jahr angehoben. Auch die Erholung der Weltwirtschaft und der schwache Euro spielen Lanxess in die Karten.
Die Aktie von K+S hat sich in den vergangenen Monaten ebenfalls positiv entwickelt, ein Großteil der Kursgewinne von knapp 65 Prozent ist aber der Übernahmeofferte der kanadischen Potash zu verdanken. Das Angebot von 40 Euro je Aktie ist K+S aber zu niedrig, Potash wird also nachlegen müssen.
Übernahmepläne haben auch der Aktie der Deutschen Börse Auftrieb gegeben. Allerdings ist das Unternehmen nicht Ziel, sondern Käufer. Die gemeinsamen Töchter mit der Schweizer Börse, Stoxx und Indexium, will die Deutsche Börse künftig in Eigenregie betreiben und so stärker vom boomenden ETF-Geschäft profitieren. Auch auf die Handelsplattform 360T soll Vorstandschef Carsten Kengeter ein Auge geworfen haben.
Mit von der Partie sind auch Infineon und Fresenius. Das anhaltende Übernahmefieber in der Halbleiterbranche und steigende Nachfrage aus der Autoindustrie haben dem Chip­hersteller bisher ein Plus von über 25 Prozent beschert. Fresenius profitiert von Lieferengpässen bei der Konkurrenz und hat die Prognose für 2015 erhöht.

Abwarten
Nach dem Umschichten bleiben der Top-Flop-Strategie weitere sechs Monate, um ihren Langfrist-Erfolg unter Beweis zu stellen – und abgerechnet wird bekanntlich zum Schluss.

Behandelte Werte

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