Der Dienstag war für deutsche Anleger ein Handelstag zum Vergessen. Wegen der Eskalation in der Ukraine und schwacher Konjunkturdaten in den USA verlor der DAX im Tagesverlauf mehr als 1,7 Prozent auf 9.173 Punkte und schloss damit nahe seines Tagestiefs bei 9.166 Zählern - im nachbörslichen Handel stürzte der XDAX sogar zeitweise unter die 9.100-Punkte-Marke. Doch mit Hilfe der Amerikaner konnte sich das Kursbarometer bis 22:00 Uhr wieder deutlich erholen.
Angst vor Bürgerkrieg
Dabei hatte der Tag an der Wall Street gut begonnen: Coca-Cola und Johnson & Johnson legten vor Börsenstart gute Quartalszahlen beziehungsweise einen optimistischen Ausblick vor. Allerdings sorgten Meldungen aus der Ostukraine, demnach bei Kämpfen zwischen ukrainischen Regierungstruppen und prorussischen Separatisten Menschen ums Leben gekommen sein sollen, sehr schnell für Ernüchterung. Zudem enttäuschten die neuesten Konjunkturdaten aus den USA: Die Stimmung der Industrie im Bundesstaat New York hatte sich im April überraschend eingetrübt und auch Daten vom Immobilienmarkt waren hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Der Dow rutschte daraufhin ins Minus, der XDAX fiel auf 9.086 Zähler.
Doch die Bären hatten die Rechnung ohne die Amerikaner gemacht. Bis zum Handelsende an der Wall Street konnten die Kurse wieder deutlich zulegen, der XDAX kletterte auf über 9.200 Zähler. Das sogenannte Intraday-Reversal sorgt heute Morgen auch für positive Stimmung an den asiatischen Börsen - der Nikkei steigt um mehr als 2,5 Prozent.
DAX fester erwartet
Aufgrund der starken Vorgaben aus den USA und Asien wird der DAX höchstwahrscheinlich oberhalb von 9.200 Punkten eröffnen. Nichtsdestotrotz bleibt die Lage angespannt. Neben der unübersichtlichen Ukraine-Krise kommen erneut schwache Konjunkturdaten aus China. Das Wirtschaftswachstum lag im ersten Quartal bei 7,4 Prozent und damit unter dem selbst gesteckten Ziel von 7,5 Prozent. Die Konsensusschätzungen bezifferten sich allerdings auf 7,3 Prozent.
Stopp nachziehen
DER AKTIONÄR hat im Bereich von 9.300 Punkten den DAX Turbo-Short mit der WKN DZP 4W1 zum Kauf empfohlen. Wer dieser Empfehlung gefolgt ist, sollte dabeibleiben, den Stopp aber auf Einstand nachziehen.