Der französische Luxusriese Hermès hat am Mittwoch seine Zahlen für das zweite Quartal vorgelegt. Im Vergleich zum Konkurrenten LVMH liefen die Verkäufe bei Hermès auch während der Luxusflaute stark. Dennoch reagierten die Anleger zurückhaltend: Die Aktie gibt deutlich nach.
Die Erlöse kletterten im zweiten Quartal um sechs Prozent auf 3,9 Milliarden Euro, währungsbereinigt stand ein Plus von neun Prozent zu Buche. Besonders stark entwickelte sich das Mode- und Lederwarengeschäft mit einem Umsatzplus von 15 Prozent. Die Uhrensparte verzeichnete hingegen einen Rückgang von fast sechs Prozent, auch der Bereich Parfüm enttäuschte mit einem Erlösminus von sieben Prozent.
Hermès verzeichnete in allen Regionen Wachstum: Besonders stark lief das Geschäft in Japan, dort legten die Erlöse um 15 Prozent zu. Trotz eines starken Nachfragerückgangs in China kletterten die Umsätze auch im asiatisch-pazifischen Raum um fünf Prozent. Rund 45 Prozent des Gesamtumsatzes stammen aus dieser Region.
Im ersten Halbjahr stieg der Umsatz um sieben Prozent auf 8,03 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis kletterte um knapp sechs Prozent auf 3,3 Milliarden Euro. Die entsprechende Marge erreichte 41,4 Prozent und lag damit unter dem Vorjahreswert von 42 Prozent, jedoch über dem erwarteten Wert von 40,4 Prozent. Der Nettogewinn sank im Halbjahresvergleich um fünf Prozent auf 2,25 Milliarden Euro, lag damit aber dennoch leicht über den Analystenerwartungen.
Highlights und Ausblick
Highlight im Juli war die Versteigerung einer originalen Birkin-Tasche bei einer Auktion in Paris für 8,58 Millionen Euro. Es zeigt: Das Geschäftsmodell von Hermès boomt auch in schwachen Wirtschaftszeiten. Der Fokus auf künstliche Verknappung hat den Franzosen geholfen, sich besser als Konkurrenten wie LVMH durch die Krise zu manövrieren.
Das Unternehmen bestätigte die Jahresprognose, den Umsatz bei konstanten Wechselkursen weiter deutlich zu steigern.
Hermès hat die Erwartungen mit seinen heutigen Zahlen erfüllt. Die Anleger hatten sich aber wohl noch mehr erhofft. DER AKTIONÄR ist für den französischen Luxus-Giganten dennoch bullish gestimmt und sieht den Wert als Top-Pick im schwächelnden Sektor.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Hermès.
30.07.2025, 09:57