Der chinesische Tech-Riese Xiaomi hat den bisherigen Platzhirsch Apple im lukrativen Wearables-Segment überholt und sich die Krone aufgesetzt. Gleichzeitig boomt der Markt für Smartwatches und Fitnessarmbänder weiter und verzeichnete im ersten Quartal ein starkes Absatzwachstum. Die gute Nachrichtenlage hält damit an.
Während das Geschäft mit Smartphones zuletzt eher stagnierte, erweist sich der Wearables-Sektor als wahrer Wachstumsmotor. Satte 46,6 Millionen Einheiten wurden laut den neuesten Daten der Analysten von Canalys im ersten Quartal weltweit abgesetzt – ein Plus von 13 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Unter diesen Begriff fallen sowohl einfache Fitness-Tracker als auch hochentwickelte Smartwatches.
Xiaomi: Mit Vollgas an die Spitze
Erstmals seit beinahe vier Jahren konnte sich Xiaomi wieder die Goldmedaille im Wearables-Markt sichern. Mit einem beeindruckenden Marktanteil von 19 Prozent lassen die Chinesen die Konkurrenz hinter sich. Dies entspricht einem Wachstum von 44 Prozent im Jahresvergleich. Das Erfolgsgeheimnis? Die Analysten sehen den Hauptgrund für diesen Triumph in der massiven Nachfrage nach preisgünstigeren Produkten, wie dem Verkaufsschlager Redmi Band 5, insbesondere in Regionen mit geringerer Kaufkraft.
Apple: Premium-Fokus kostet den Thron
Für den bisherigen Platzhirsch Apple hingegen brechen härtere Zeiten an. Der Kultkonzern aus Cupertino, der sich eisern auf seine hochpreisige Apple Watch konzentriert, hat im Budget-Segment wenig entgegenzusetzen. Die Folge: Die Verkäufe kletterten nur um vergleichsweise magere fünf Prozent. Damit muss sich Apple mit einem Marktanteil von 16 Prozent und dem zweiten Platz zufriedengeben. Zudem kämpft der iPhone-Konzern mit zahlreichen weiteren Problemen, will mit einem neuen Game-Launcher jedoch die Trendwende herbeiführen.
Huawei und Samsung im Verfolgerfeld
Auch die weitere Konkurrenz schläft nicht. Huawei sicherte sich mit einem starken Wachstum von 36 Prozent und einem Marktanteil von 15 Prozent den dritten Platz auf dem Podium. Noch rasanter legte allerdings Samsung zu: Die Südkoreaner konnten ihre Wearables-Verkäufe um unglaubliche 74 Prozent steigern und kommen nun auf einen Marktanteil von elf Prozent.
Gleichzeitig befindet sich der Wearables-Markt im Aufwind. Laut der International Data Corporation (IDC) dürften in diesem Jahr rund um den Globus mehr als 563 Millionen Fitnesstracker und Smartwatches abgesetzt werden. 2028 soll diese Zahl auf über 612 Millionen Stück weltweit anwachsen.
Xiaomis Triumph an der Spitze des Wearables-Marktes ist ein eindrucksvoller Beweis für die Stärke und Cleverness des Unternehmens. Die aggressive Preisgestaltung und der Fokus auf volumenstarke, erschwingliche Produkte haben sich als goldrichtige Strategie erwiesen, um eine breite Käuferschicht zu erreichen und etablierte Giganten herauszufordern. Investierte Anleger bleiben weiter an Bord.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.