++ Diese 5 bockstarken Aktien sind jetzt ein Kauf ++
Foto: Shutterstock
02.02.2021 Martin Mrowka

Wirecard-Skandal fordert weiteres Opfer – in der Commerzbank

-%
Wirecard

Es ist noch nicht einmal acht Monate her, seit Deutschlands Zahlungsdienstleister Nummer Eins implodierte: Wirecard musste im Juni 2020 einräumen, dass mehrere Milliarden in der Bilanz nie existiert haben. In der Folge mussten Vorstände ins Gefängnis oder verschwanden spurlos. Wirtschaftsprüfern wird seitdem misstraut, und auch der Chef der Aufsichtsbehörde BaFin muss sich einen neuen Job suchen. Das jüngste Opfer ist eine Dame.

Bis wenige Wochen vor dem Platzen des Wirecard-Skandals hielten mehrere Analysten in verschiedenen Bankhäusern zu Wirecard. Unerschütterlich glaubten sie an ein gutes Ende des mehrfach verschobenen Jahresabschlusses für 2019. Selbst als DER AKTIONÄR im Mai bei Kursen knapp unter 90 Euro zum Ausstieg riet, beharrten einige Experten weiterhin auf Wirecard-Kursziele von 180 bis 240 Euro.

Eine der tapfersten Verfechterinnen des Skandal-Konzerns war Heike Pauls von der Commerzbank. Die Analystin stand immer treu an der Seite von Wirecard: Kritische Berichte über den Zahlungsabwickler hat sie als Falschmeldungen abgetan und selbst wenige Wochen vor dem Kollaps noch eine Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 230 Euro für die Wirecard-Aktie ausgesprochen.

Wie der Spiegel berichtete, hatte Pauls die Führung des Zahlungsabwicklers zwischenzeitlich auch mit brisanten Informationen versorgt, die sie eigens am Kapitalmarkt eingesammelt hat. Im Januar hatte die Commerzbank die Research-Abteilung bereits neu strukturiert und die Analystin ihrer Aufgaben enthoben, nun teilte man mit: "Die Commerzbank hat das Arbeitsverhältnis beendet."

Wirecard (WKN: 747206)

Der Wirecard-Skandal ist noch längst nicht aufgearbeitet. Weitere personelle Konsequenzen in verschiedenen Wirtschaftsbereichen könnten folgen. Auch umfangreiche Schadensersatz-Ansprüche von Anlegern gegen den insolventen Zahlungsdienstleister werden geprüft. DER AKTIONÄR hält Sie auf dem Laufenden. Die Wirecard-Aktie bleibt derweil für Anleger tabu.

Börsen.Briefing Newsletter
Bleiben Sie über die neuesten Entwicklungen bei spannenden Unternehmen und an der Börse auf dem Laufenden. Lesen Sie das Börsen.Briefing. – den täglichen Newsletter des AKTIONÄR. Kostenlos.

Behandelte Werte

Name Wert Veränderung
Heute in %
Wirecard - €
Commerzbank - €

Buchtipp: Die Geschichte der Spekulationsblasen

Eigentlich sind wir alle ziemlich schlau. Nur das mit dem Geld klappt nicht so recht … und manchmal geht es sogar richtig schief. Doch warum nur? Mit „Die Geschichte der Spekulationsblasen“ macht sich John Kenneth Galbraith, einer der ganz großen Ökonomen des 20. Jahrhunderts, auf die Suche nach der Antwort. Und er sucht an den richtigen Stellen – den Finanz­katas­trophen der letzten vier Jahrhunderte: der Tulpenmanie des 17. Jahrhunderts, der Südseeblase im 18. Jahrhundert, den Hochrisiko-Anleihen im 20. Jahrhundert. Mit Geist und Witz erklärt Gal­braith die psychologischen Mechanismen hinter diesen Blasen … damit der Leser sie durchschaut und sich dagegen wappnen kann. Dieses Meisterwerk zum Thema Finanzpsychologie war vergriffen und wird nun im Börsenbuchverlag wieder aufgelegt.

Die Geschichte der Spekulationsblasen

Autoren: Galbraith, John Kenneth
Seitenanzahl: 128
Erscheinungstermin: 19.03.2020
Format: Hardcover
ISBN: 978-3-86470-677-6

Jetzt sichern