Vor dem Jahreswechsel sorgten erhöhte Aktivität auf der Shortseite für Druck auf die Wirecard-Aktie. Dieser Tage lässt sich jedoch das genaue Gegenteil beobachten: Mehrere große Investoren aus dem In- und Ausland nutzen das günstige Bewertungsniveau und positionieren sich jetzt bei dem Zahlungsabwickler.
Auch die Fondsgesellschaft Union Investment hat ihren Wirecard-Anteil in den letzten Tagen deutlich aufgestockt. Wie aus einer aktuellen Stimmrechtemitteilung hervorgeht, kontrolliert das Unternehmen inzwischen 4,22 Prozent. Davon entfallen 3,03 Prozent auf eine Aktienbeteiligung und weitere 1,19 Prozent auf Finanzinstrumente.
Aktuelle Aktionärsstruktur von Wirecard
Name | Anteil Stimmrechte |
---|---|
Goldman Sachs | 13,40% |
Morgan Stanley | 10,38% |
MB Beteiligungsgesellschaft (Markus Braun) | 7,05% |
DWS Investment | 5,95% |
Blackrock | 5,40% |
Bank of America | 5,13% |
Citigroup | 4,93% |
Union Invetsment | 4,22% |
Stand: 28.01.2020 |
Damit zählt Union Investment nun zu den acht größten Aktionären von Wirecard. Zuletzt hatten auch der deutsche Vermögensverwalter DWS und die US-Investmentbank Goldman Sachs ihre Beteiligungen kräftig erhöht – letztere vor allem über Finanzprodukte (DER AKTIONÄR berichtete).
Für die Leerverkäufer, die nach wie vor in beeindruckender Zahl auf fallende Kurse der Wirecard-Aktie spekulieren, wird es dagegen langsam teuer – mehr dazu lesen Sie hier.Die Rallye geht weiter
Nachdem die Aktie am Montag im schwachen Gesamtmarkt um bis zu 6,7 Prozent zurückgekommen und letztlich rund fünf Prozent schwächer aus dem Handel gegangen ist, deutet sich am Dienstag bereits der Rebound an: Mit rund 2,5 Prozent Plus gehört sie am frühen Nachmittag wieder zu den größten Gewinnern im DAX. Seit Jahresbeginn hat sie bereits satte 26 Prozent zugelegt.
Anleger, die auf gute (vorläufige) Zahlen und einen positiven Ausgang der laufenden Bilanz-Sonderprüfung spekulieren, bleiben dabei. Auch Neueinsteiger können auf dem aktuellen Niveau noch zugreifen. Das erste Kursziel von DER AKTIONÄR liegt bei 160 Euro, mittelfristig ist aber ein Anstieg in den Bereich des Allzeithochs von 199 Euro und darüber hinaus drin. Auf dem Weg dorthin dürfte es jedoch volatil bleiben.
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "Real-Depot" von DER AKTIONÄR.