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16.03.2019 Jochen Kauper

VW: Startschuss für Moia in Hamburg – Milliardengewinne adieu?

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Volkswagen

In kanpp einem Monat, am 15. April geht VW mit seinem Ride-Sharing-Dienst Moia in Hamburg an den Start. Damit steigt der VW -Konzern in den Markt der Mobilitätsdienstleistungen in Großstädten ein.
Bis zum Ende des Jahres sollen 500 Moia-Fahrzeuge auf den Hamburger Straßen unterwegs sein und damit einen Großteil des Stadtgebietes nördlich der Elbe abdecken. Das teilte Moia-Geschäftsführer Ole Harms am Donnerstag in Hamburg mit.

Experiment Moia

Das VW-Experiment Moia ist derzeit das größte Ridesharing-Projekt in Europa. Bis jetzt wurde Moia in Hannover getestet. Allerdings nicht mit Elektrobussen, Sondern noch mit Old-School-Verbrennungsmotoren. Moia-Chef Ole Harms will mit seinem Dienst eine ganz besondere Zilegruppe erreichen: "eingefleischte Autofahrer". Ob das umsetzbar ist, ist schwer vorstellbar. Denn Moia-Fahrgäste müssen sich auf weitaus längere Fahrzeiten einstellen. Der Shuttle, der via App bestellt werden kann, sammelt während der Fahrt weitere Fahrgäste ein. Sechs bis sieben Euro soll eine Fahrt im Schnitt kosten, deutlich weniger als ein Taxi.

Das sechs Meter lange Elektroauto wurde auf der Basis des Transporters Crafter eigens für den Moia-Dienst entwickelt. Gebaut wird der Elektroflitzer in Kleinserie in Osnabrück.

Getetest wird Moia bereits in Hannover. Allerdings auf Basis von Dieselbussen. In Hamburg werden erstmals Elektrobusse eingesetzt.

VW lässt sich sein Experiment in Sachen Mobilitätslösungen einen dreistelligen Millionenbetrag kosten. Was den weiteren Ausbau von Moia in andere Städte betrifft so sagt Geschäftsführer Ola Harms: "Hamburg ist unser Leuchtturmprojekt und die Vorbereitung für alle weiteren Schritte in die Zukunft.“

Milliardengewinne adieu?
Moia ist nur ein kleiner Baustein was den Konzernumbau von Volkswagen betrifft. Weitaus wichtiger ist der Swing weg von den Verbrennern, hin zu Elektro- und Wasserstoffautos, Erdgasantrieb und weiteren Mobilitätsdiensten.

Für VW wird es sicherlich schwierig, mit dem Swing Richtung E-Mobility die Milliardengewinne der letzten Jahre zu halten. Auf der anderen Seite müssen sich Herausforderer in Sachen E-Autos wie Tesla anschnallen. VW wird in diesem Segment nicht kleckern sondern klotzen. Mit der Luxustochter Porsche und der Premiumtochter Audi hat VW einige spannende Produkte in Sachen E-Mobility in der Pipeline, die nach und nach ausgerollt werden.

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70 neue Elektromodelle
Positiv ist, dass VW in punkto Elektromobilität ernst macht. VW geht das Thema E-Mobilität wie kein zweiter deutscher Autobauer konsequent an. Diess hat 70 neue Elektroflitzer in den nächsten zehn Jahren angekündigt. Die letzten Deals sind richtig und zielführend wie zum Beispiel mit Baidu, Microsoft, SK Innovation und WirelessCar.

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Abwarten
Positiv zu werten ist die Tatsache, dass VW im Gegensatz zu BMW und Daimler den Umbau Richtung E-Mobility konsequent angeht. Die Aktie sieht technisch nicht nur deshalb auch interessanter Aus als die Papiere von BMW und Daimler, dennoch  gilt nach wie vor: der Sprung über die wichtige 200-Tage-Linie muss bestätigt werden. Fällt die VW-Aktie wieder unter diese wichtige Marke, kann das Papier durchaus wieder in den Bereich von 137 Euro zurückfallen. Für ein Neuengagement sollte ein klarer Trend abgewartet werden.

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Genie, Visionär oder doch nur windiger Geschäftemacher? Elon Musk war einer der umstrittensten Titanen des Silicon Valley. Er wurde von Konkurrenten und Investoren bedrängt, von Whistle­blowern behindert – dennoch verloren er und sein Team von Tesla nie den Glauben an das Potenzial von E-Autos. Beharrlich entwickelten sie ein Auto, das schneller, leiser und sauberer war als alle anderen. Der Auto- und Technologie-Reporter des „Wall Street Journal“, Tim Higgins, verfolgte das Drama von der ersten Reihe aus: die Phasen des Innovationsstaus, das Ringen um die Kontrolle, die Verzweiflung und den unerwarteten Erfolg. „Powerplay“ ist eine Geschichte von Macht, Rücksichtslosigkeit, Kampf und Triumph und schildert, wie ein Team von Exzentrikern und Innovatoren alle Hürden überwand – und die Zukunft veränderte.
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