Die Kernmarke VW macht dem Konzern zu schaffen. Während die Premium-Marken Audi und Porsche erneut stark zulegten, knickte der Betriebsgewinn der Hauptmarke in den ersten neun Monaten um ein Fünftel auf 1,7 Milliarden Euro ein. Mittlerweile stehen Audi und Porsche für zwei drittel der Gewinne des VW-Konzerns. Besser lief es auch bei der spanischen Tochter Seat. Hier wurden die Verluste zurückgefahren.
Hausgemachte Probleme
Die Probleme sind lauft Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Institut hausgemacht. „Das Fundament der Konzernstrategie, die modularen Technik-Baukästen, welche die Größenvorteile des schnell wachsenden Konzerns in messbare Wettbewerbsvorteile umsetzen sollten, verursacht in der Umsetzung große Probleme“, so der Experte. Dudenhöffer ergänzt:„Die Produkte der Volumenmarken VW, Skoda und Seat sind in ihren Technikeigenschaften nahezu identisch und kannibalisieren sich.“
Gegenmaßnahmen
Winterkorn steuert gegen. Er wird alles in die Waagschale werfen, um die Marge der Kernmarke zu steigern. Am Donnerstag gab Winterkorn bekannt, dass sich das Sparprogramm bereits 2015 auszahlen wird. Ziel ist es, die operative Rendite der Marke VW bis 2018 auf mindestens 6 Prozent zu steigern. Zum Vergleich: Nach drei Quartalen lag die Marge bei 2,3 Prozent.
Analysten optimistisch
Angesichts der überraschend guten Ergebnisse für das dritte Quartal empfahlen die DZ Bank sowie die Commerzbank die VW-Aktie zum Kauf. Das Kursziel von Commerzbank-Analyst Daniel Schwarz liegt bei 235 Euro.
Halten
Die Aktie von VW honorierte die guten Zahlen mit einem Sprung nach oben. Das Papier ist eine Halteposition. Um einen Kauf zu rechtfertigen, muss die Aktie einen Aufwärtstrend ausbilden und Relative Stärke zum Gesamtmarkt entwickeln.