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Volkswagen: Dickes Minus in den USA – Diess macht Hoffnung – Aktie abstauben?

Volkswagen: Dickes Minus in den USA – Diess macht Hoffnung – Aktie abstauben?
Foto: Volkswagen
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Jochen Kauper 02.04.2020, 08:48 Jochen Kauper

Kunden bleiben zu Hause, Händler schließen: Die Auswirkungen des Coronavirus sind auch in der US-Autoindustrie angekommen. VW verbuchte im ersten Quartal 2020 ein dickes Minus von 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Aktie ist zuletzt wieder unter die psychologisch wichtige 100 Euro Marke gefallen. Wie geht es mit dem Papier weiter?

Guter Auftakt

VW verkaufte in den vergangenen drei Monaten im US-Markt 75.075 Autos. Das sind 13 Prozent weniger im Vergleich zum Vorjahr. Zu Beginndes Jahren sah es für den Konzern noch gut aus: Von Januar bis Februar stiegen die Verkäufe um 9,4 Prozent. Die Corona-Krise machten den Aufwärtstrend zunichte. Im März fielen die Verkaufszahlen wegen der Ausbreitung der Pandemie um 42 Prozent.

Kettenreaktion

Der Rückgang im US-Markt war durchaus zu erwarten.“Es ist eine Kettenreaktion der wichtigsten Kernmärkte: China, Europa, USA“, sagt Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer gegenüber dem AKTIONÄR.

China ist der wichtigste Absatzmarkt für VW

Dabei muss der US-Markt aber auch richtig eingeordnet werden. Die USA wurden als wichtigster Automarkt der Welt längst von China überholt. 2019 verkauften VW und Co im US-Markt 16,6 Millionen neue Autos. Zum Vergleich: In China waren es 22,2 Millionen Autos.

VW-Chef macht Hoffnung

Und Dennoch: Positiv stimmt, dass zuletzt VW-Chef Herbert Diess durchaus wieder positive Worte fand, was die nächsten Wochen betrifft. "Wenn man davon ausgeht, dass man die Krise ähnlich schnell behandelt wie China, dann kann man sicherlich auch mit einem blauen Auge davonkommen", sagte Diess in einem Interview mit dem Journalisten Gabor Steingart. In China sieht sich VW nach der Lockerung von Einschränkungen für die Wirtschaft wieder auf dem aufsteigenden Ast. "China läuft wieder stark für uns", sagte der VW-Chef.

Im Vergleich stehe VW bei der Liquidität relativ robust da, weil der Konzern mehr China-Geschäft habe als viele Wettbewerber oder auch andere Industrien.

Volkswagen Vz. (WKN: 766403)

Derzeit macht es wenig Sinn, mit Gewinnmultiplen zu jonglieren. Die Schätzungen für 2020, die Analysten vor Wochen getroffen haben, sind nur noch Makulatur. Ohnehin wurden die Aktien von Daimler, BMW und Volkswagen von nahezu allen Analysten bereits abgestuft. Ein gutes Zeichen? Durchaus.

Positiv ist die Tatsache, dass sich die Lage in China allmählich wieder entspannt. Schließlich ist China der wichtigste Absatzmarkt für VW. Der Autokonzern verkaufte zuletzt jedes vierte Auto in China. Der Anteil am Gesamtumsatz betrug 2019 knapp 37 Prozent.

Quelle: Bloomberg

Volkswagen ist im Vergleich zu den anderen Automobil-Herstellern eine Art Fels in der Brandung. VW ist einer derjenigen Auto-Konzerne, die am besten für die Zukunft gerüstet sind. Herbert Diess geht das Thema Elektromobilität so konsequent an, wie kein anderer europäischer Automobil-Hersteller. Zudem wird massiv in Software investiert. Ein wichtiges Thema, schließlich wird das Auto von Morgen in erster Linie von der Software bestimmt sein. Zwischen 100,00 Euro und 95,00 Euro ist die VW-Aktie auf lange Sicht eine Investition wert. Kippt der Markt nochmals nach unten, kann ein Kauflimit bei 92,50 Euro platziert werden.

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