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Volkswagen: Der Gewinn sinkt – und die Dividende auch

Volkswagen: Der Gewinn sinkt – und die Dividende auch
Foto: pa/ dpa/ Moritz Frankenberg
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Thorsten Küfner 11.03.2025, 08:03 Thorsten Küfner

Volkswagen hat 2024 wegen des harten Wettbewerbs in China und wegen hoher Umbaukosten deutlich weniger Gewinn gemacht. Unter dem Strich verdiente VW mit 12,4 Milliarden Euro fast 31 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, wie die Wolfsburger am Dienstag mitteilten. Zudem wurden hohe Kosten wie etwa für das Aus des Audi-Werks in Brüssel fällig.

Im Tagesgeschäft fiel das operative Ergebnis um gut 15 Prozent auf 19,1 Milliarden Euro. Das entsprach einer Marge von 5,9 Prozent nach 7,0 Prozent im Vorjahr. VW hielt sich damit besser als zuletzt selbst avisiert und auch etwas besser als von Analysten erwartet. Der Umsatz legte hingegen um knapp ein Prozent auf 324,7 Milliarden Euro zu. Die Dividende soll um 30 Prozent auf 6,36 Euro je im DAX notierter Vorzugsaktie gekürzt werden. Das ist ein deutlicherer Schnitt als erwartet.

Indes geht der Autobauer trotz der Branchenschwäche mit dem Ziel eines Umsatzwachstums in das neue Jahr. So sollen die Erlöse auf Konzernebene um bis zu fünf Prozent gegenüber dem Vorjahreswert von 324,7 Milliarden Euro zulegen, wie die Wolfsburger am Dienstag mitteilten. VW-Chef Oliver Blume rechnet damit, dass sich die operative Umsatzrendite in einer Spanne von 5,5 bis 6,5 Prozent bewegen wird und damit in etwa auf dem Niveau des Vorjahres von 5,9 Prozent bleibt. Volkswagen hatte in einem lange schwelenden Arbeitsstreit kurz vor Jahresende verkündet, bis 2030 in Deutschland mit 35.000 Stellen fast jeden vierten Job bei der Kernmarke VW Pkw zu streichen. Beim Umsatz hatten Analysten bisher mit weniger gerechnet, bei der Marge lagen sie mit etwas über 6 Prozent im Rahmen der nun prognostizierten Spanne.

Herausforderungen ergeben sich laut VW vor allem aus einem Umfeld politischer Unsicherheit, zunehmenden Handelsbeschränkungen und geopolitischen Spannungen. Der Finanzmittelzufluss (Netto-Cashflow) aus dem Automobilgeschäft – also ohne Finanzdienstleistungen gerechnet – taxieren die Manager auf zwei bis fünf Milliarden Euro. Darin seien Zukunftsinvestitionen und Umbaumaßnahmen enthalten, hieß es. Im vergangenen Jahr brach der Zufluss an Finanzmitteln bereits um gut die Hälfte auf rund 5 Milliarden Euro ein.

Zudem will man nach einer Phase erhöhter Investitionen seine Ausgaben in den kommenden Jahren deutlich kürzen. Von 2025 bis 2029 sollen insgesamt rund 165 Milliarden Euro in neue Anlagen, Technik und Software gesteckt werden, wie Finanzchef Arno Antlitz laut vorab veröffentlichtem Redemanuskript am Dienstag sagte. Die Wolfsburger hatten für die vorangegangene Fünfjahresperiode von 2024 bis 2028 noch rund 180 Milliarden Euro verplant. "Wir werden Synergien im Konzern und innerhalb der Markengruppen noch konsequenter nutzen", sagte Antlitz. Zudem würden schrittweise die Investitionen in den Verbrenner zurückgefahren. Allerdings will der Konzern weiter auf Flexibilität setzen, um Kunden verschiedene Antriebsarten anbieten zu können.

"Wir werden das Hochfahren unserer Batteriesparte weiter an das Marktumfeld anpassen", sagte der Manager zudem. Volkswagen hatte viel Geld für eigene Batteriezellwerke reserviert, der Hochlauf von Elektroautos läuft in der Branche aber insgesamt schleppender als gedacht. Zudem will VW über Partnerschaften wie etwa mit dem US-Elektroautoanbieter Rivian schneller und günstiger bei Software und Vernetzung ans Ziel kommen. Die VW-eigene Softwaresparte Cariad kämpft nach wie vor mit hohen Anlaufkosten, der operative Verlust weitete sich vergangenes Jahr von 2,3 auf 2,4 Milliarden Euro aus.

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