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26.07.2023 Michael Schröder

Varta kappt Prognosen: Brechen jetzt wieder alle Dämme?

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Varta

Varta blickt nach einem schwachen Q2 pessimistischer auf das laufende Jahr. Der Umsatz wird dem Vernehmen nach nur noch das untere Ende der bisherigen Spanne erreichen. Das bereinigte operative Ergebnis fällt deutlich schwächer aus als bisher erwartet. Die Aktie dürfte ihren jüngsten Höhenflug daher vorerst beenden.

Auf Basis vorläufiger Zahlen erlöste Varta im zweiten Quartal rund 175 Millionen Euro und damit etwa 8,6 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Der bereinigte operative Verlust (EBITDA) lag bei fünf Millionen Euro nach einem operativen Gewinn von 30,8 Millionen ein Jahr zuvor.

Eine spürbare Erholung in der zweiten Jahreshälfte ist nicht in Sicht. Der in der Krise steckende Batteriekonzern sieht den Umsatz im laufenden Jahr daher nur noch am unteren Ende der bisherigen Spanne von 820 bis 870 Millionen Euro. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) dürfte zwischen 40 und 60 Millionen Euro liegen.

Im Vorjahr war der Umsatz um ein Zehntel auf knapp 807 Millionen Euro gesunken und das bereinigte Ergebnis lag bei 69,5 Millionen.

Während Analysten bereits mit einem ähnlich hohen Umsatzwert gerechnet hatten, liegt die neue Prognose für das operative Ergebnis deutlich unter den Erwartungen. Der Vorstand begründete die neue Prognose damit, dass Kunden weniger nach Produkten fragten und die Lagerbestände bei Herstellern und Verbrauchern weiter hoch seien.

Die Konzernführung hofft auf eine Besserung im zweiten Halbjahr, das "traditionell" starke Geschäfte aufweise. Unter anderem erwartet Vorstandssprecher Markus Hackstein von der neuen Fabrik für Energiespeicher in Ellwangen einen positiven Impuls.

Die Prognosesenkung kommt nicht wirklich überraschend. Eine signifikante Verbesserung der operativen Entwicklung dürfte sich kurzfristig eher nicht einstellen, zumal sich an der Wettbewerbssituation zuletzt nicht viel geändert hat und eine nachhaltige Belebung der Nachfrage weiterhin fraglich ist. Zudem muss sich zeigen, ob das Energiespeichergeschäft tatsächlich andere Bereiche kompensieren kann und wie lange die finanzielle Stabilität des Batteriekonzerns am Ende wirklich gewährleistet ist.

Die jüngste Erholungsbewegung dürfte damit ein jähes Ende finden. Anleger bleiben angesichts der unsicheren Gemengelage weiterhin an der Seitenlinie. Die endgültigen Ergebnisse für das erste Halbjahr will Varta am 11. August veröffentlichen.

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