Der größte US-amerikanische Krankenversicherer UnitedHealth hat die mit viel Spannung erwarteten Zahlen zum zweiten Quartal vorgelegt. Nach zahlreichen Enttäuschungen in der Branche und den Gewinnwarnungen zuvor lag die Messlatte schon bedeutend niedriger. Doch selbst an dieser ist UnitedHealth gescheitert.
Der Umsatz stieg im Berichtszeitraum um 13 Prozent auf 111,6 Milliarden Dollar, womit der Krankenversicherer im Rahmen der Erwartungen lag. Enttäuschung jedoch beim bereinigten Ergebnis je Aktie: UnitedHealth erzielte hier im zweiten Quartal einen Gewinn von 4,08 Dollar pro Papier und damit deutlich weniger als von Analysten prognostiziert (Schätzung: 4,45 Dollar).
Für noch längere Gesichter sorgt die Guidance, die das Unternehmen nach einer Aussetzung dem Kapitalmarkt an die Hand gibt: Der Umsatz wird nun zwischen 445,5 und 448,0 Milliarden Dollar erwartet (Prognose: 449,1 Milliarden Dollar). Beim bereinigten Ergebnis je Aktie peilt der größte US-Krankenversicherer "mindestens" 16,00 Dollar je Anteil an. Hier hatten Analysten satte 20,90 Dollar auf dem Zettel.
Zur Einordnung: Im April stellte UnitedHealth mit der Vorlage der Zahlen zum ersten Quartal noch 26,00 bis 26,50 Dollar pro Papier auf bereinigter Basis in Aussicht.
In einer ersten Reaktion fällt die bereits im Vorfeld arg gebeutelte Aktie von UnitedHealth um rund fünf Prozent und nähert sich damit wieder den Mehrjahrestiefs an.
UnitedHealth hat die bereits niedrigeren Gewinnerwartungen erneut unterboten. DER AKTIONÄR warnte vor der Zahlenvorlage immer wieder von einem Einstieg auf der Long-Seite und wies auf die bestehenden Risiken (Guidance und anhaltende Betrugsvorwürfe) hin. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis von aktuell 17 auf Basis eines Gewinns von 16,00 Dollar ist angesichts des Gewinneinbruchs in so kurzer Zeit immer noch nicht günstig. Von einer nachhaltigen Trendwende ist der Dow-Jones-Titel unverändert weit entfernt. Anleger greifen nicht ins fallende Messer.
29.07.2025, 12:25