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25.10.2023 Martin Mrowka

Umsatzwarnungen: 3 deutsche Small Caps sacken nachbörslich ab

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SDAX® (Performance)

Gleich drei kleine deutsche Unternehmen reduzieren ihre Ziele für das laufende Jahr, darunter auch eines aus dem SDAX. Die Aktien der drei Firmen geraten im späten deutschen Handel teils stark unter Druck. Es handelt sich zum Beispiel um SÜSS Microtec, die ihre Prognosen zum zweiten Mal innerhalb weniger Monate nach unten anpassen.

Erneut haben schwache Geschäfte die Jahrespläne des Chipausrüsters SÜSS Microtec durchkreuzt. Im besten Fall rechnet das Unternehmen zwar weiter mit 340 Millionen Euro Umsatz, im schlechtesten Fall aber nur mit 300 (2022: 299,1) Millionen. Im dritten Quartal habe der Umsatz bei 75 (70) Millionen Euro gelegen, teilte SÜSS mit vorläufigen Geschäftszahlen mit. Die operative Umsatzrendite (Ebit-Marge) werde 2023 mit vier bis acht (bisher: neun bis elf) Prozent deutlich unter den Erwartungen liegen. Die derzeit blockierten Exporte nach China wären sehr lukrativ gewesen, dazu kämen ein unvorteilhafter Produktmix und Verluste in der Mikrooptik.

2023 dürfte der Konzernumsatz nur noch in der Spanne von 300 bis 340 Millionen Euro liegen, teilte das im SDAX notierte Unternehmen am späten Mittwochnachmittag weiter mit. Zuvor war SÜSS von 320 bis 340 Millionen Euro ausgegangen. Bereits Ende Juli hatte der Vorstand wegen enttäuschender Erlöse die Jahresziele gekappt. 2022 hatte das Unternehmen gut 299 Millionen Euro Erlös verzeichnet.

Die operative Marge (Ebit-Marge) dürfte nun bei 4 bis 8 Prozent liegen. SÜSS Microtec hatte bislang 9 bis 11 Prozent auf dem Zettel. Die Aktien des Unternehmens brachen nach Bekanntwerden der Nachricht um mehr als zehn Prozent ein (siehe Chart via Tradegate).

SÜSS Microtec (WKN: A1K023)

China trägt Mitschuld

Das Unternehmen macht die verschärften Ausfuhrkontrollen für Exporte nach China mitverantwortlich. Für China bestimmte Anlagen im Wert von 23,5 Millionen Euro hingen beim Zoll fest und hätten daher nicht rechtzeitig ausgeliefert werden können, so SÜSS. Der deutsche Zoll habe den Dokumentations- und Prüfungsaufwand für Lieferungen nach China seit August "deutlich intensiviert, obwohl sich die rechtlichen Grundlagen (...) grundsätzlich nicht verändert haben", hieß es in der Mitteilung. Da nicht absehbar sei, wie viele Maschinen bis Jahresende geliefert werden könnten, könnte der Umsatz in diesem Jahr stagnieren.

Im dritten Quartal stieg der Umsatz vorläufigen Zahlen zufolge um 6,4 Prozent auf 75 Millionen Euro. Eine bessere Entwicklung sei infolge erhöhter Bürokratie für Auslieferungen nach China seit August nicht möglich gewesen. "Fertige Anlagen im Wert von rund 23,5 Millionen Euro konnten zum 30. September 2023 nicht ausgeliefert und somit nicht im Umsatz realisiert werden", hieß es weiter. Der Vorstand rechnet für das gesamte zweite Halbjahr mit Auslieferungsverzögerungen. Das Management zeigte sich auch mit der Rohertragsmarge von 27 Prozent unzufrieden. Das vollständige Zahlenwerk will der Vorstand am 9. November präsentieren.

ElringKlinger erwartet weniger Umsatz

Auch ElringKlinger hat vorläufige Zahlen zum dritten Quartal 2023 veröffentlicht. Demnach wird das Umsatzwachstum nach einer neuen interner Prognose aufgrund höherer S&P-Erwartungen "nicht mehr über Marktniveau" erwartet, heißt es in einer Mitteilung via EQS. Der Konzern geht nunmehr davon aus, 2023 ein organisches Umsatzwachstum von rund drei  bis fünf Prozent auszuweisen (zuvor: "das deutlich über der Veränderungsrate der globalen Light-Vehicle-Produktion liegt"). Die Erwartungen für die weiteren Kennzahlen 2023 werden bestätigt. 

Der Konzern erzielte in der Berichtsperiode Umsatzerlöse in Höhe von 451,6 Millionen Euro (Q3 2022: 464,1 Millionen). Währungseffekte wirkten sich umsatzmindernd aus. Wechselkursbereinigt ergibt sich für die Monate Juli bis September 2023 ein leichtes Umsatzwachstum von 0,7 Prozent oder 3,2 Millionen Euro. Für die ersten neun Monate beliefen sich die Umsatzerlöse auf 1,4 Milliarden Euro nach 1,3 Milliarden im Vorjahreszeitraum. Die Aktie von ElringKlinger liegt im späten Handel mit 5,09 Euro etwa anderthalb Prozent im Minus.

ElringKlinger (WKN: 785602)

Bike24 erwartet deutlich weniger Umsatz

Auch die Bike24 Holding, nach eigenen Angaben eine der führenden europäischen E-Commerce Plattformen rund ums Fahrrad, passt ihre Umsatzprognose fürs laufende Jahr nach unten an. Anstelle eines Umsatzrückgangs von minus 10 bis minus 5 Prozent geht der Vorstand nun von einer Entwicklung von minus 16 bis minus 11 Prozent aus. Trotz der angepassten Umsatz-Erwartungen werden die Initiativen zur Steigerung der Profitabilität weiter vorangetrieben, sodass das Management weiterhin an der Prognose für die bereinigte EBITDA-Marge festhält, teilte das Unternehmen mit. Die Bike24-Aktie verliert im späten Handel etwa drei Prozent.

Bike24 (WKN: A3CQ7F)

(Mit Material von dpa-AFX)

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