Kreml-Chef Wladimir Putin hat ein Ultimatum für eine Waffenruhe verstreichen lassen. Stattdessen gingen die Kämpfe an der Front zum Wochenbeginn unerbittlich weiter: Der Generalstab in Kiew sprach von 133 russischen Angriffen. Für die Rüstungsaktien geht es am Dienstag daher wieder nach oben, doch noch gibt es die latente Hoffnung auf einen Waffenstillstand.
Am Wochenende hatten die Ukraine und ihre westlichen Verbündeten dem Aggressor Russland ein Ultimatum gestellt: Eine 30-tägige, bedingungslose Waffenruhe müsse ab Montag, dem 12. Mai 2025, gelten – andernfalls drohen neue Sanktionen.
Bundeskanzler Friedrich Merz und seine europäischen Amtskollegen machten in Kiew unmissverständlich klar, dass die Zeit für Spielchen vorbei sei. „Die Uhr läuft“, betonte Regierungssprecher Stefan Kornelius, während Vizekanzler Lars Klingbeil (SPD) unterstrich: „Wir sind vorbereitet für den Fall, dass Putin nicht mit der Ukraine über Frieden verhandeln will.“ Die Forderung war klar: Russland solle die Waffen schweigen lassen, um den Weg für Friedensgespräche zu ebnen.
Doch Putin ließ das Ultimatum verstreichen. Stattdessen teilte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow mit: „Die Sprache der Ultimaten ist für Russland inakzeptabel, sie ist nicht angemessen. Eine solche Sprache kann man mit Russland nicht verwenden.“
Hoffnung auf Türkei-Treffen
Alle Hoffnungen ruhen nun auf einem möglichen Gipfel in Istanbul. Präsident Recep Tayyip Erdoğan positionierte die Türkei erneut als Vermittler im Ukraine-Krieg. Erdoğan sprach von einem „historischen Wendepunkt“ und betonte, sein Land sei bereit, „jede Unterstützung“ für eine Waffenruhe zu leisten. Nach Gesprächen mit Selenskyj und westlichen Staatschefs zeigte er sich optimistisch, dass die jüngsten diplomatischen Bemühungen eine „günstige Gelegenheit“ bieten.
Zuvor hatte Putin direkte Friedensgespräche in der Türkei in Aussicht gestellt. Diese sollen am 15. Mai stattfinden. Russland sei zu „ernsthaften“ Gesprächen für eine „dauerhafte Friedenslösung“ bereit, äußerte Peskow. Schon 2022, kurz nach Beginn der russischen Invasion hatten die Ukraine und Russland in Istanbul erfolglos Verhandlungen über ein Ende der Kämpfe geführt.
Nachdem die Rüstungsaktien zum Wochenauftakt Federn lassen mussten, geht es am Dienstag für Rheinmetall, Renk und Co wieder nach oben. Langfristig bleibt der Sektor weiter chancenreich. Wer das Thema breit diversifiziert spielen will, greift zum European Defence Index. Mehr Infos dazu finden Sie hier.