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Rheinmetall, Hensoldt, Renk und Co mit Friedenshoffnung unter Druck – Ende der Aktienrally?

Rheinmetall, Hensoldt, Renk und Co mit Friedenshoffnung unter Druck – Ende der Aktienrally?
Foto: Spech/Shutterstock
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Martin Mrowka 12.05.2025 Martin Mrowka

Das vergangene Wochenende hatte es in sich. Erst wurde eine Waffenruhe zwischen Indien und Pakistan vereinbart, dann will sich die PKK in der Türkei auflösen. Und es soll direkte Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine über einen möglicherweise dauerhaften Frieden geben. Die europäischen Rüstungswerte geben zum Wochenstart spürbar nach. Und nun?

Kreml-Chef Wladimir Putin hat gesagt, dass ab Donnerstag direkte Verhandlungen ohne Vorbedingungen zwischen Russland und der Ukraine beginnen können. Er wolle vorher allerdings keine Waffenruhe ausrufen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat das Angebot aus Russland zur Wiederaufnahme von direkten Verhandlungen als gutes Zeichen gewertet. "Die ganze Welt hat darauf schon lange gewartet", schrieb er in den sozialen Netzwerken. Ein erster Schritt für die Beendigung des Kriegs sei dabei das Einstellen der Kampfhandlungen. Es sei sinnlos, das Töten auch nur einen Tag lang fortzusetzen.

"Ich werde am Donnerstag auf Putin in der Türkei warten, persönlich", schrieb Selenskyj auf der Plattform X. Kurz zuvor war Selenskyj von US-Präsident Donald Trump zur Teilnahme an den von Putin angebotenen Gesprächen gedrängt worden. Der russische Präsident hatte die Wiederaufnahme direkter Friedensgespräche in der Türkei ab Donnerstag vorgeschlagen, allerdings nicht explizit gesagt, dass er selbst dazu anreisen würde. Selenskyj äußerte die Hoffnung, "dass die Russen keine Ausreden suchen".

Noch steht das Treffen am Donnerstag also auf "wackeligen Beinen". Doch an der Börse wird bereits gefeiert, was aber vor allem an der Einigung im Zollstreit zwischen USA und China liegt. Der DAX steigt im frühen Handel auf gut 23.900 Punkte – ein neues Allzeithoch. Der MDAX steigt erstmals seit Juni 2022 über die 30.000-Punkte-Marke.

Am Ende der beiden deutschen Aktienindizes stehen die Rüstungsaktien. Rheinmetall-Papiere sacken um 6,4 Prozent auf 1.585 Euro ab, Hensoldt um über zehn auf 65,70 Euro und Renk zeitweilig um 8,8 Prozent auf 52,90 Euro.

Rheinmetall (WKN: 703000)

Auch in Deutschlands Nachbarländern stehen Rüstungsaktien unter Druck. Im CAC 40 gehören Thales und Safran zu den schwächsten Index-Werten, im britischen FTSE 100 gehören BAE Systems und Rolls-Royce zu den frühen Tagesverlierern.

Die Aktien von Unternehmen der europäischen Verteidigungsindustrie haben getrieben durch geopolitische Unsicherheiten, erhöhte Verteidigungsausgaben und neue Großaufträge in den vergangenen Monaten eine außergewöhnliche Kursrally erlebt. Nach dem Erreichen von neuen Rekordhöhen – Rheinmetall markierte am 9. Mai bei 1.744 Euro ein neues Verlaufshoch – kam es bereits am Freitag zu Gewinnmitnahmen. Diese setzen sich nun mit den Friedenshoffnungen fort. 

Die Bewertungen vieler europäischer Rüstungsfirmen waren zuletzt gestiegen. Einige, wohl eher kurzfristig engagierte Investoren reduzieren nun ihre Positionen.

Zwar belief sich das 2025er-KGV von Rheinmetall nach der Rekordjagd auf recht hohe 57, dafür werden die Gewinne in den kommenden Jahren aber kräftig weiter steigen. Die von Bloomberg befragten Analysten rechnen von 2025 bis 2027 mit einem durchschnittlichen Ergebnisplus von 60 Prozent. Der Umsatz soll bis 2027 im Schnitt um 32 Prozent auf 22,3 Milliarden Euro steigen.

Anleger realisieren nach den starken Kursanstiegen bei Aktien der Rüstungs- und Verteidigungsindustrie teilweise ihre Gewinne, was zu den aktuellen Kursrückgängen führt. Die Gewinnmitnahmen könnten nach der außergewöhnlichen Kursrally in den kommenden Tagen noch anhalten.

Die Aussicht auf Milliarden-Aufträge zur Stabilisierung des Friedens und Sicherung von NATO-Außengrenzen dürfte den Unternehmen auf Jahre hinaus stabile Erträge bescheren. Längerfristig ausgerichtete Anleger halten ihre Papiere. Die Aufwärtstrends sind intakt. DER AKTIONÄR wird auch auf Nachkauf-Chancen hinweisen.

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