Zu Wochenbeginn stehen Rüstungsaktien nach dem erneut starken Lauf zuletzt wegen der möglichen Friedensgespräche zwischen Russland und der Ukraine etwas unter Druck. Im DAX hat sich die Aktie von Rheinmetall ebenfalls wieder etwas vom Rekordhoch bei 1.744 Euro, das in der vergangenen Woche erreicht wurde, entfernt. Derweil geht der Konzern angesichts der hohen Nachfrage nach Rüstungsgütern den nächsten Schritt.
So wird der Umbau weg vom Autozuliefergeschäft hin zur Rüstungsproduktion weiter vorangetrieben. Nach Informationen des Handelsblatts prüft der Konzern, dass am Standort Neuss künftig auch Lynx-Schützenpanzer und Panzerhaubitzen gefertigt werden. Einst war der Standort ein reines Autozuliefererwerk. Seit Anfang des Jahres wird es aber bereits umgestaltet und die ersten Mitarbeiter werden umgeschult.
Ein weiterer Schritt wurde bereits vergangene Woche bekannt. So hat Rheinmetall mit dem finnischen Technologie-Start-up Iceye ein Joint Venture gegründet, um Aufklärungssatelliten herzustellen. Hier soll die Produktion ab dem zweiten Quartal 2026 beginnen.
Durch die neue Bundesregierung unter Bundeskanzler Friedrich Merz erhofft sich die Rüstungsbranche noch einmal zahlreiche neue Aufträge und mehr Zuwachs für die bereits gut gefüllten Auftragsbücher. Auch bei den Analysten kommt diese Entwicklung gut an. Am Montag hat nun Hauck Aufhäuser das Kursziel für Rheinmetall von 1.800 auf 2.200 Euro angehoben und die Kaufempfehlung bestätigt.
Nach den schrecklichen Kriegsjahren scheint ein möglicher Frieden in der Ukraine realistischer zu werden. Bei Rheinmetall und Co könnte das kurzfristig auf die Kurse drücken. An der Aufrüstung in Europa dürfte sich dadurch aber langfristig nichts ändern. Die starken Wachstumsraten sollten sich weiter im Aktienkurs widerspiegeln und der Aktie weitere Rekordhochs bescheren. Rücksetzer sind hier nach wie vor als Kaufchancen zu werten.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Rheinmetall.
12.05.2025, 08:54