Die Aktie von Airbus eilte zuletzt regelrecht von einem Hoch zum anderen. Ob die Rally der vergangenen Handelswochen einigermaßen gerechtfertigt war oder nicht, dürfte sich zumindest teilweise morgen zeigen. Denn dann legt der weltgrößte Flugzeughersteller nach Börsenschluss seine Zahlen für das angelaufene zweite Quartal des laufenden Jahres vor.
Bisher hatte Airbus-Chef Guillaume Faury bei seinen Geschäftszielen für 2025 jegliche Auswirkungen von Zöllen ausgeklammert. So rechnet der Manager für das laufende Jahr bislang mit der Auslieferung von rund 820 neuen Passagierjets. Ein Großteil der Maschinen dürfte es in der zweiten Jahreshälfte den Weg zu den Kunden finden, hat Faury bereits angekündigt. Dies liegt vor allem an knappen Bauteilen wie Triebwerken. So konnte Airbus in der ersten Jahreshälfte erst 306 Flugzeuge ausliefern - das sind lediglich 37 Prozent des Jahresziels.
Beim Gewinn soll es unterdessen deutlich aufwärtsgehen, nachdem Airbus im Vorjahr herbe Belastungen in der Rüstungs- und Raumfahrtsparte verbucht hatte. Vor Zinsen, Steuern und Sondereffekten (bereinigtes Ebit) peilt Faury einen Gewinn von rund sieben Milliarden Euro an, rund 30 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
Zudem will Faury die Gewinne im Geschäft mit Hubschraubern, Rüstung und Raumfahrt in den kommenden Jahren nach oben treiben, wie er während der weltgrößten Luftfahrtmesse im Juni in Le Bourget bei Paris ankündigte. Dort stellte die Airbus-Führung den Anteilseignern zudem höhere Dividenden in Aussicht. So sollen die Ausschüttungen nicht nur weiter nachhaltig steigen, sondern sich künftig auf 30 bis 50 Prozent des Überschusses belaufen.
Analysten rechnen ebenfalls damit, dass Airbus knapp 820 Flugzeuge ausliefern wird. Zudem prognostizieren sie durchschnittlich einen bereinigten operativen Gewinn von sieben Milliarden Euro. Der Barmittelzufluss vor Kundenfinanzierungen dürfte mit 4,65 Milliarden Euro sogar etwas höher ausfallen als vom Vorstand angepeilt. Für das zweite Quartal rechnen sie mit einem Umsatz von rund 15,8 Milliarden Euro und damit etwas weniger als im Vorjahr. Der bereinigte operative Gewinn dürfte sich jedoch von 814 Millionen auf knapp 1,5 Milliarden Euro fast verdoppelt haben, nachdem er im Vorjahreszeitraum wegen Abschreibungen in der Raumfahrtsparte und geringerer Flugzeug-Auslieferungen eingebrochen war.
DER AKTIONÄR bleibt für die Anteilscheine des weltgrößten Flugzeugbauers weiterhin zuversichtlich gestimmt. Wer die Airbus-Aktie im Portfolio hat, kann nach wie vor dabeibleiben und die Gewinne laufen lassen. Ein Stoppkurs bei unverändert 145,00 Euro sichert die Position nach unten ab.
Enthält Material von dpa-AFX
29.07.2025, 15:16