Die Uber-Aktie hat ein hervorragendes erstes Halbjahr auf das Börsenparkett gezaubert. Zwar setzte sie in den letzten Wochen etwas zurück, doch derzeit steht immer noch ein Plus von rund 40 Prozent seit Jahresbeginn zu Buche. Für Aufsehen sorgt indes der Rivale Lyft, welcher sich ab 2026 in Europa etablieren will.
Lyft will nach dem Kauf der Mobilitäts-App Freenow in großem Stil chinesische Robotaxis nach Europa bringen. Der Start ist für 2026 in Deutschland und Großbritannien geplant – sofern die Behörden grünes Licht geben. Mit der Zeit solle die Flotte von Fahrzeugen des chinesischen Technologie-Konzerns Baidu auf "tausende" autonome Wagen ausgebaut werden, teilte Lyft mit.
Lyft ist genauso wie Uber ein Fahrdienst-Vermittler. Anders als der seit Jahren global agierende Rivale ist Lyft bisher aber nur in den USA und einigen Städten in Kanada verfügbar. In diesem Jahr verkauften BMW und Mercedes-Benz ihre App Freenow für rund 175 Millionen Dollar an Lyft.
Baidu schickt unter der Marke Apollo Go speziell für den Robotaxi-Betrieb konzipierte Fahrzeuge bereits in mehreren chinesischen Städten auf die Straße, weshalb eine Kooperation der beiden Unternehmen in Europa sehr sinnvoll erscheint. Das könnte den Papieren beider Unternehmen einen neuen Impuls verleihen, die beide – im Gegensatz zu denen von Uber – auf Richtungssuche sind.
Konkurrenz belebt bekanntlich das Geschäft. Deshalb dürfte ein europäischer Markteintritt von Lyft in Zusammenarbeit mit Baidu vorerst keine Gefahr für Uber darstellen. DER AKTIONÄR rät bei der Uber-Aktie deshalb weiterhin zum Kauf. Die Papiere von Lyft und Baidu könnten durch den Schachzug neue Kursfantasie erfahren, eine charttechnische Bestätigung dieses Szenarios sollten Anleger allerdings vor einem Einstieg abwarten.
Enthält Material von dpa-AFX
04.08.2025, 19:00