Nach dem potenziellen Daten-Leak trifft es Twitter am Donnerstag erneut. Die Short-Seller von Citron Research rufen für die Aktie des Kurznachrichtendienstes ein Kursziel von 20 Dollar aus. Das würde noch einmal einen Kurssturz von 33 Prozent bedeuten. Der Vorwurf: Twitter unternimmt nichts gegen den Missbrauch von Frauen.
Der notorische Short-Seller Citron klagt an:
$TWTR has become Harvey Weinstein of social media. Price tgt $20 Amnesty Intl study cannot be ignored by Wall St. or Madison Ave. $TWTR will be forced to clean up the site and will have a fast impact on MAU https://t.co/LxC8IFLLvp
Grund des Short-Reports ist eine Studie von Amnesty International, nach der auf Twitter alle 30 Sekunden eine Frau belästigt wird. Die Studie beruft sich dabei auf 800 weibliche Journalisten und Politiker, welche die sogenannte „Kultur des Hasses“ auf Twitter aufzeigen.
Amnesty fasst zusammen:
„Das Versagen Twitters innerhalb der eigenen Plattform effektiv gegen Gewalt und Missbrauch vorzugehen, hat einen negativen Effekt auf die freie Meinungsäußerung und untergräbt das Streben der Frauen nach Gleichberechtigung und Gerechtigkeit.“
Citron sieht nach dieser Studie Twitter in der unvermeidlichen Pflicht, auf ihrer Plattform aufzuräumen. Was das mit sich bringe, liege auf der Hand: schrumpfende Nutzerzahlen. Twitter dürfte laut dem Short-Seller jedoch nicht nur die Kritik seitens der Nutzer auf sich ziehen. Auch der Druck seitens Werbekunden und Regulierungsorganen dürfte größer werden.
Abwarten und Halten
Heftiger Druck für die Aktie – Anleger beachten den Stopp des AKTIONÄR bei 23,00 Euro und halten vorerst an den Titeln fest.
