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01.09.2020 Carsten Kaletta

TUI: Fritz Joussen liebäugelt mit Kapitalerhöhung

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TUI

Für den weltweit größten Reisekonzern TUI wird 2020 sicherlich eines der schlechtesten Jahre in der Historie des Unternehmens werden. Erst die lange Lockdown-Phase im Frühjahr, dann die Sommer-Saison, die unter dem Strich ein Reinfall war, und die nächsten Monate versprechen auch keine grundlegende Besserung. Unternehmenschef Fritz Joussen ist sich der Problematik bewusst und zieht nun auch bilanzwirksame Maßnahmen in Betracht. Die Aktie verliert im frühen Handel.

„Reisewarnungen kommen und gehen. Ich gehe nicht davon aus, dass sich das im Winter groß ändern wird“, sagte der TUI-Chef des gegenüber der Touristik-Fachzeitschrift fvw. Dennoch erwartet er, dass das Reisegeschäft 2021 deutlich anzieht. Und das Jahr 2022 werde "sehr stark". Joussen rechnet "für eine gewisse Zeit" mit Überkapazitäten bei Hotels, Kreuzfahrten und im Flugbetrieb. Im Fluggeschäft reagiert die Konzernführung bereits mit herben Kürzungsplänen auf die Herausforderungen. So will sie die Flotte des deutschen Ferienfliegers TUIfly auf 17 Maschinen in etwa halbieren.


Spekulationen über einen möglichen Zusammenschluss von Tuifly mit der Konkurrentin Condor wollte Joussen nicht direkt kommentieren. "Wir können nicht warten. Wir müssen das tun, was wir aus eigener Kraft machen können." Condor befindet sich nach der Pleite ihres einstigen Mutterkonzerns Thomas Cook (Neckermann Reisen) vor knapp einem Jahr in einem Schutzschirmverfahren. Eine geplante Übernahme des Ferienfliegers durch die polnische Fluggesellschaft LOT war zu Beginn der Corona-Krise geplatzt.

Unterdessen bereitete Joussen die Anteilseigner auf eine mögliche Kapitalerhöhung nach der Coronakrise vor. "Wir müssen an der Bilanz etwas machen, das schauen wir uns an", sagte er. Möglich sei "zum Beispiel" eine Kapitalerhöhung oder ein Deal im Bereich Übernahmen und Fusionen. So hatte der Konzern zuletzt seine Tochter Hapag-Lloyd Kreuzfahrten in das Gemeinschaftsunternehmen TUI Cruises eingebracht und damit 700 Millionen Euro erlöst.

Die milliardenschwere Staatshilfe sei zwar für die Krisenphase gut gewesen, sagte Joussen. "Langfristig müssen wir uns aber über den Kapitalmarkt finanzieren." Der deutsche Staat unterstützt TUI mit insgesamt drei Milliarden Euro. Joussen zeigte sich überzeugt, dass der Konzern die Staatshilfe zurückzahlen kann, wenn die Nachfrage im Reisegeschäft nach der Krise zurückkommt.

TUI (WKN: TUAG00)

Der Optimismus von Fritz Joussen ändert nichts an der Einschätzung: TUI ist weiterhin in einer sehr schwierigen Situation und muss darauf hoffen, dass möglichst bald ein Corona-Impfstoff gefunden wird. Bis dahin ist der Touristik-Konzern weitestgehend von den konkreten, täglichen Entwicklungen der Pandemie abhängig. Anleger sollten weiterhin die Aktie meiden.

(Mit Material von dpa-AFX)

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