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27.08.2020 Martin Mrowka

TUI: Furchtbare Aussichten!

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TUI

Das Coronavirus lastet weiterhin auf der Reisewirtschaft. Gerade hat die Bundesregierung ihre Reisewarnung wegen der Corona-Pandemie für mehr als 160 Länder außerhalb der Europäischen Union um zwei Wochen bis zum 14. September verlängert. Die Lage der Reisebüros und Reiseveranstalter wie dem Branchen-Riesen TUI, aber auch der anderen touristischen Dienstleister, ist – vorsichtig gesagt – weiterhin sehr angespannt. Der Deutsche Reiseverband warnt nun eindringlich.

Eine aktuelle Umfrage des Deutschen Reiseverbands (DRV) unter seinen Mitgliedern und weiteren Branchenteilnehmern zeigt eine dramatische Entwicklung. Etwa zwei Drittel der rund 11.000 Reisebüros und circa 2.300 Reiseveranstalter in Deutschland sind in ihrer Existenz bedroht. Eine große Pleitewelle droht.

70 Prozent der befragten Reisebüros beziffern laut der Umfrage des DRV den derzeitigen Umsatz auf weniger als 25 Prozent des Vorjahresumsatzes. Knapp die Hälfe der Reisebüros gibt an, bereits Mitarbeiter entlassen zu haben oder dies voraussichtlich tun zu müssen.

Eine ähnlich dramatische Lage zeigt sich bei den Reiseveranstaltern: Über die Hälfte gibt an, bereits Mitarbeiter entlassen zu haben oder dies tun zu müssen. Mehr als 50 Prozent der Reiseveranstalter bezeichnen ihre Situation als "existenzbedrohend". Gegenüber dem Vorjahr sind die Umsätze vielfach nur noch auf ein Viertel gesunken.

85 Prozent der befragten Veranstalter haben Kurzarbeit beantragt, eine ähnlich hohe Zahl erwartet, dass sich die Lage auch im kommenden Jahr nicht ändern wird. Das sind keine guten Aussichten.

Zum Überleben der Reisewirtschaft, insbesondere der deutschen Reiseveranstalter ist eine Verlängerung und Anpassung der Überbrückungshilfen lebenswichtig, so DRV-Präsident Norbert Fiebig. Er plädiert für verlässliche Rahmenbedingungen, innerhalb derer sie ihr Geschäft wieder aufnehmen können. Widersprüchliche Signale seitens der Politik, etwa was die Bedeutung von Reisewarnungen betrifft, seien nicht hilfreich, der der Chef der führenden Interessenvertretung der Reisebranche.

Hannovers Flughafen-Chef Raoul Hille appelliert an die Politik, die Corona-Testpflicht für Rückkehrer aus Risikogebieten aufrecht zu erhalten. Sonst könnte die Verunsicherung von Urlaubern mit Blick auf die Herbstferien so groß werden, dass ein faktisches Reiseverbot drohe und damit der "Tod der Reisebranche".

Die Aktie von Branchenführer TUI zeigt sich vor diesem Hintergrund erneut leichter. Gegen Mittag schwankt der Kurs unterhalb von 3,60 Euro. Ein weiteres Abrutschen der TUI-Aktie unter die 3-Euro-Marke bleibt möglich.

TUI (WKN: TUAG00)

Branchenführer TUI trifft die jüngste Verlängerung der Reisewarnungen besonders heftig. Die geschrumpften Herbst-Ziele gelten als nicht mehr erreichbar. Der Versuch von TUI mit halber Kraft und frühzeitig das Geschäft neu anzukurbeln, könnte scheitern. Eine Abschaffung der Testpflicht für Reise-Rückkehrer zulasten einer mehrtägigen Quarantäne würde die Wahrscheinlichkeit eines Überlebens des Touristikkonzerns weiter schmälern. Anleger sollte die TUI-Aktie besser weiterhin meiden.

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