Der anstehende Börsengang der Marinesparte TKMS und neuer Rückenwind für den Stahl durch Zölle auf Importe in die EU haben der Aktie von Thyssenkrupp zuletzt viel Schwung verliehen. Die IG Metall hat sich derweil erneut für einen Einstieg des Staats bei TKMS ausgesprochen.
„Ich halte ihn für notwendig, wenn wir industriepolitisch nicht nur kurzfristig denken, sondern mittel- und langfristig“, sagte Daniel Friedrich, der Chef der IG Metall Küste am Freitag. Da andere europäische Rüstungskonzerne auf staatliche Beteiligung setzen würden, wäre ein solcher Schritt auch für die europäische Konsolidierung oder die Ausweitung gemeinsamer Produkte förderlich.
Friedrich ist selbst Teil des Aufsichtsrats von TKMS. Kurzfristig erwartet er jedoch nicht, dass der Bund tatsächlich einsteigt. „Aber wir sind da natürlich mit der Politik weiterhin immer in der Diskussion.“ Konkrete Gespräche seien dies aber nicht, so Friedrich. „Ich nehme wahr, dass es zumindest da auch eine weitere Beobachtung gibt. Aber es gibt keinen aktuellen Handlungsbedarf.“
Derweil rückt der Börsengang von TKMS näher. In Finanzkreisen wird mittlerweile der 20. Oktober, also kommender Montag, als möglicher Termin für das IPO genannt. Thyssenkrupp selbst hat allerdings noch kein konkretes Datum genannt. Die Mutter will nach dem Spin-off die Mehrheit behalten und 49 Prozent an die Altaktionäre ausschütten. Rund 2,5 Milliarden Euro werden als Börsenwert diskutiert.
Die Abspaltung von TKMS weckt seit Monaten Fantasie bei Thyssenkrupp. Ein Staatseinstieg ist derzeit nicht unbedingt wahrscheinlich, dennoch dürfte die Tochter auch an der Börse eigenständig gefragt sein. Da es auch rund um den Stahl zuletzt gute Nachrichten gab, bleibt der MDAX-Titel kurzfristig aussichtsreich. Anleger können auf höhere Kurse und neue Hochs setzen.
13.10.2025, 09:03