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22.02.2024 Maximilian Völkl

Thyssenkrupp: "Auf das Schlimmste vorbereitet sein"

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Thyssenkrupp

Die Talfahrt von Thyssenkrupp hat sich in den vergangenen Tagen noch einmal dramatisch beschleunigt. Das erhöht den Druck auf die Konzernführung, endlich eine Lösung für die Stahlsparte zu finden. Die mächtige Gewerkschaft IG Metall wappnet sich und hat die Kritik an Konzernchef Miguel López erneuert.

Die Arbeitnehmervertreter veröffentlichten am Mittwoch ein Flugblatt mit der Überschrift „Wir sagen Stopp“ und forderten López darin auf, ein Gesamtkonzept für den Stahl vorzulegen. „Wir haben Fragen, die Belegschaft hat Fragen, und wir wollen endlich wissen, was López plant“, wird Ali Güzel, der Betriebsratsvorsitzende am Standort Duisburg Hamborn/Beeckerwerth, zitiert.

Die IG Metall befürchtet, dass Thyssenkrupp im Rahmen eines möglichen Joint Ventures mit dem tschechischen Energiekonzern EPH noch drastischere Maßnahmen ergreifen könnte. Die Gewerkschaft selbst will den Stahl jedenfalls in der jetzigen Größe erhalten. Tekin Nasikkol, der Betriebsratsvorsitzende von Thyssenkrupp und Mitglied des Aufsichtsrats des Konzerns, sagte in dem Flugblatt aber auch, dass die Eigentümer von Thyssenkrupp Ergebnisse sehen wollten, während ihre Geduld am Ende sei und dass die Arbeitnehmer daher „auf das Schlimmste vorbereitet sein müssen“.

Verhindert werden soll vor allem, dass das Management die Mitbestimmung der Arbeitnehmer umgeht. Dies wird López bereits länger vorgeworfen. „Von Herrn López fordern wir eine klare Stahlstrategie unter Einbeziehung der Mitbestimmung und keine Entscheidung gegen die Standorte und ihre Beschäftigten. Wir kämpfen um jeden einzelnen Arbeitsplatz, um jeden einzelnen Standort und um unsere Tochtergesellschaften“, so Güzel weiter. „Wir können uns auch einen Verkauf oder eine Verselbstständigung vorstellen. Dann müssen aber die Rahmenbedingungen stimmen und die Richtung klar sein.“

Thyssenkrupp (WKN: 750000)

Für den Stahl zeichnet sich einmal mehr keine schnelle Lösung ab. Der große Einfluss der Arbeitnehmer macht Verhandlungen nicht einfacher. Eine erneute Hängepartie dürfte sich auf den Kurs nicht gerade positiv niederschlagen. Nach den schwachen Zahlen sollten Anleger abwarten und nicht in das fallende Messer greifen.

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Thyssenkrupp.

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